Gestern (17. Juni) eröffnete die bis Mittwoch (20. Juni) laufende Eurobike-Schwestermesse OutDoor mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend deshalb, weil die diesjährige OutDoor in Friedrichshafen ihr 25. Jubiläum feiert. Und das alles unter dem Motto »OutDoor für alle«. Weinend deshalb, weil sich OutDoor-Organisator European Outdoor Group (EOG) Anfang des Jahres nach einer Mitglieder-Abstimmung ab 2019 für den Messe-Standort München entschieden hat.
Das Ende der OutDoor in München bedeutet allerdings nicht das Ende einer Outdoor-Messe in Friedrichshafen. Denn gleich nach der Abstimmung im Februar 2018 erklärte die Messe Friedrichshafen, ab 2019 mit einer eigenständigen Outdoor-Neukonzeption loszulegen. Detaillierte Infos wurden allerdings bis dato nicht kommuniziert. Da wollen die Friedrichshafener zuallererst wohl ihre letzte OutDoor-Jubiläumsveranstaltung bestens über die Bühne bringen.
Die EOG beschleicht indes eine Spaltungsangst der Branche. Sei es doch immer ihr Bestreben gewesen, »die Branche zusammenzuhalten und ihr die richtige Messeplattform für eine digitale Zukunft zu bieten«. Das EOG-Zukunftsprojekt »Vision 2020« scheinen viele Mitglieder – das ergab zumindest die Abstimmung – eher besser in München als Friedrichshafen aufgehoben zu sehen. Kritiker dieser Entscheidung verweisen hingegen darauf, dass es viele Branchenmitglieder gibt, die nicht in der EOG vertreten sind – und somit keinerlei Einfluss auf die zukünftige Standort-Entscheidung hatten.
Wie auch immer – neu auf dem diesjährigen Friedrichshafener OutDoor-Jubiläum: Erstmals sind in bestimmten Bereichen auch Endverbraucher zugelassen. Genauer gesagt bleibt diese Abschiedsveranstaltung nach wie vor eine Fachmesse, bietet allerdings auch erstmals dem Publikum »per begrenztem Zugang zu einem abgetrennten Wettkampfareal« eine Plattform. Mit der Öffnung der Halle B5 am Vortag der OutDoor (Samstag, 16. Juni) sowie zum ersten Messetag (gestriger Sonntag) trafen sich dort Konsumenten und Fachpublikum bei packendem Klettersport. Ein Rahmenprogramm für alle Besucher bot zusätzlich die Möglichkeit, den Sport selbst einmal auszuprobieren. Zudem ließ ein Live-Webcast die Zuschauer online hautnah am sportlichen Kräftemessen teilhaben.
Für die Fahrradbranche auf der OutDoor 2018 interessant zu sehen, wie sich auch hier das aufgegriffene Thema Bikepacking entwickelt. Denn Bikepacking lebt nicht nur von der Fahrrad-Hartware. Viele Outdoor-Anbieter bieten mittlerweile eine ausgeklügelte Gepäckgeneration. Da echte Bikepacker ihre coolen Räder nicht mit »normalen« Gepäckträger- und Lenkertaschen verunstalten und auch keinen Rucksack auf dem Rücken tragen wollen, wird die Komplettausrüstung an verschiedenen Stellen des Fahrrads verstaut. Kleine Taschen rechts und links an der Gabel, am Lenker, im Rahmendreieck, auf dem Oberrohr, am Sattel und an der Sattelstütze sind derzeit total angesagt. Und die kommen aus der Feder der Outdoor-Anbieter. Somit ist Bikepacking nicht nur ein Thema auf den jeweiligen Fahrrad-, sondern auch auf den Outdoor-Messen.
Mehr von der OutDoor 2018 in den kommenden Tagen.
Text: Jo Beckendorff, Foto: OutDoor