Gestern (25. April) hat Europas führender Premiumrad-Anbieter Accell Group auf seiner Generalversammlung alle in der Sitzung vorgelegten Tagesordnungspunkte gebilligt. Zu den wichtigsten Tagesordnungspunkten, die von den Aktionären durchgewunken wurden, zählten vor allem der »Umbauplan, die Genehmigung des Dividendenvorschlags für das Geschäftsjahr 2017, die Wiederbestellung von Ab Pasman als Aufsichtsratsvorsitzender sowie die Ernennung von Daniëlle Jansen Heijtmajer und Gert van de Weerdhof zu Mitgliedern des Aufsichtsrats«.
Laut Accell sei der vorab kommunizierte umfangreiche Umbauplan bereits in den letzten Monaten angelaufen. Dabei habe man unter anderem das Management neu aufgestellt (der RadMarkt berichtete) sowie die Weichenstellung für einen gezielteren Einsatz der drei europäischen Produktionsstätten vorgenommen. Dabei geht es genauer gesagt um die Nutzung der kostengünstigen Produktion in der Türkei, der E-Bike-Produktion in Ungarn sowie eine flexible Fabrik für eine marktnahe effiziente Kleinserien-Produktion in den Niederlanden.
In dem weiterhin dümpelnden Accell-Geschäft in Nordamerika habe man das mobilen Seriveunternehmen Beeline Bikes komplett übernommen (vorher besaß man wie vom RadMarkt berichtet nur eine Minderheitsbeteiligung) – und somit seinen dortigen Auftritt Richtung Service strategisch ausgebaut.
Zudem habe man letztens in der Heimat – darüber hat der RadMarkt bis dato nicht berichtet – über eine Beteiligung an Babboe-Mutter Velosophy einen Minderheitsanteil von 40 Prozent an Carver Technology erworben. Dieses Unternehmen entwickelt dreirädrige E-Fahrzeuge, die die Lücke zwischen E-Bike und E-Auto schließen sollen. Hier baut die Accell Group ihre Ambitionen gezielt Richtung »urban mobility solutions« aus.
Alle Weiteren oben genannten und auf der Generalversammlung angesprochenen Punkte wurden von den anwesenden Aktionären durchgewunken. Heißt auch, das die Aktionäre trotz (oder wegen?) des seit etwa Mitte 2017 bis heute um nahezu 40 Prozent abstürzenden Aktienkurses weiter am eingeschlagenen Kurs des Managements festhalten.
Anders ausgedrückt: Der eingeleiteten Umbauplan inklusive des weitreichenden angepeilten Ausbaus Richtung Omnichannel-Vertriebsstrategie – in Accell-Kreisen summa summarum unter dem griffigen Kürzel »refined strategy« (verfeinerte bzw. veredelte Strategie) rollend – scheint auch von den Aktionären als der richtige Weg in die Zukunft angesehen zu werden.
Text: Jo Beckendorff