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Accell Group nach abgeschlossener Rekapitalisierung wieder in der Spur
Gestern (12. Februar) gab die niederländische Fahrrad- und Fahrradteile-Holding Accell Group B.V. bekannt, ihren Rekapitalisierungs-Prozess vollständig abgeschlossen zu haben. Somit habe man auch wieder eine zukunftsfähige Finanzstruktur geschaffen.

Anfang Oktober 2024 gab der krisengeschüttelte Premium-Bikeanbieter (Marken Sparta, Batavus, Winora, Haibike, Koga, Babboe, Ghost, Lapierre etc.) bekannt, seine prekäre Finanzsituation mit Hilfe der hinter ihm stehenden Investoren-Mehrheit rund um das von der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. LP (KKR) angeführtem Konsortium abgepolstert zu haben. So konnten die Niederländer den Abbau ihrer Unternehmens-Verschuldung mit einer gesicherten Unterstützung von circa 80 Prozent ihrer vorrangigen Kreditgeber sichern.
Damit war auch der Weg für die Durchführung der Transaktion im Wege eines britischen »Scheme of Arrangement« frei. Dabei handelt es sich um ein Sanierungsverfahren nach englischem Recht, das über eine Restrukturierung der Verbindlichkeiten eine Insolvenz durch einen gerichtlich genehmigten Vergleich verhindern soll. Heißt, dass man mit Hilfe der wichtigsten Stakeholder mit der Umsetzung der Rekapitalisierung fortfahren will, die für den Anbieter eine nachhaltige finanzielle und operative Plattform zur Umsetzung seiner Fortführungs-Strategie bietet.
Zukunftsweichen gestellt
Am 23. Januar 2025 kam es dann zur Anhörung vor dem englischen Gericht. Dieses genehmigte die Rekapitalisierung im Anschluss an die oben genannten mit der Mehrheit der Finanzbeteiligten getroffenen Vereinbarung. Somit konnte die Verschuldung der Accell Group auf einen Schlag um rund 800 Millionen Euro reduziert werden.
»Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen« betont Accell Group-CEO Tjeerd Jegen, »die Rekapitalisierung war eine Notwendigkeit, um dem Unternehmen eine neue Zukunft zu geben. Die Unterstützung, die wir erhalten haben, ist ein klarer Vertrauensbeweis in Accell und seine Mitarbeiter. Ich bin stolz darauf, dass wir dieses positive Ergebnis innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens erreicht haben, und ich möchte unserem Team, den Aktionären, den Kreditgebern und den Beratern für ihre Unterstützung bei der erfolgreichen Durchführung der Rekapitalisierung danken.«
Die nun bestehende langfristige und nachhaltige Finanzierungsstruktur versetzt Accell Group in die Lage, seine Geschäftsstrategie umzusetzen und zu beschleunigen. Mit der zusätzlichen Liquidität von rund 235 Millionen Euro im Rücken sowie der bis 2030 verlängerten Laufzeit der rekapitalisierten Schulden können die Niederländer eigenen Angaben zufolge »bei der Umstrukturierung des Geschäftsbetriebs auf den bisherigen starken Fortschritten und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit aufbauen«.

Text: Jo Beckendorff

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