Um den dringend benötigten Finanzierungsbedarf für die Umsetzung notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe eines hohen dreistelligen Millionenbetrags baldmöglichst umsetzen zu können, führt die österreichische Zweirad-Größe Pierer Mobility AG derzeit Gespräche mit möglichen strategischen Investoren und Finanzinvestoren. Dabei soll es sich laut einer Ad-hoc-Mitteilung sowohl um Gespräche mit bestehenden Partnern als auch mit neuen strategischen Investoren und Finanzinvestoren.
»Um diesen Prozess strukturiert, transparent und im Sinne aller Stakeholder effizient durchzuführen, wurde die Citigroup Global Markets Europe AG mit der Begleitung dieses Investmentprozesses beauftragt«, heißt es aus der Unternehmenszentrale in Wels.
Ziel des Investmentprozesses ist es, dass Investoren eine notwendige Barkapitalerhöhung bzw. Finanzinstrumente der Pierer Mobility AG zeichnen. Diese Barmittel sollen insbesondere zur Stärkung der KTM AG, aber auch der gesamten Pierer Mobility Gruppe zugute kommen.
Hintergrund: Es ist kein Geheimnis, dass nicht nur das Motorrad-Geschäft des Zweirad-Riesen Pierer Mobility AG in finanzielle Schieflage geraten ist, sondern auch deren Fahrrad- und E-Bike-Geschäft (Marken Felt Bicycles, Husqvarna E-Bicycles, GasGas E-Bicycles). Dieses ist allerdings im Vergleich zum Motorrad-Geschäft eine kleine Nummer.
In diesem Zusammenhang auch noch einmal der Hinweis, dass Fahrräder und E-Bikes unter dem Markennamen KTM ausschließlich von der KTM Fahrrad GmbH in den Markt kommen. Dabei handelt es sich um ein eigenständiges und von Pierer Mobility AG und deren Motorrad-Tochter KTM AG unabhängiges und laut Eigentümerin Carol Chen finanziell gesundes Unternehmen. Das Einzige, was KTM Fahrrad und KTM AG eint, ist deren Geschichte.
Noch einmal kurz zurück zu Pierer Mobility AG: »Für den Abschluss des strukturierten Investorenprozesses wird es notwendig sein, zur gegebenen Zeit eine Hauptversammlung einzuberufen, um die entsprechenden Beschlüsse zu fassen.«
Text: Jo Beckendorff