Mitte April berichtete RadMarkt über die 40. Ladenlokal-Eröffnung des vor allem in Ostdeutschland bestens aufgestellten Filialisten Little John Bikes GmbH (LJB) in Greifswald. Damals fehlte auch nicht der Hinweis, dass der Anbieter im Herbst 2022 die 50. Filialeröffnung anvisiert – und dabei erstmals auch verstärkt auf Metropol-Regionen im Westen des Landes setzt. Nun wurde bekannt, dass sich das Team um das LJB-Geschäftsführer-Duo René Schramm und Dr. Robert Peschke für den weiteren Wachstumskurs eine Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft ins Boot geholt hat.
Über die Höhe der in diesem Monat Juni bekannt gegebenen Beteiligung und den dafür bezahlten Kaufpreis wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion wird von der Oldenburgischen Landesbank mit einer Akquisitions-Finanzierung und einem Betriebsmittel-Kredit unterstützt.
Die bei LJB eingestiegene Beteiligungsgesellschaft Borromin (ehemals Steadfast Capital) ist ein unabhängiger und sich auf mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Europa und den Benelux-Ländern ausgerichteter Investor. Seine aufgelegten Fonds – in diesem Fall der Borromin Capital Fonds IV – stellt mittelständischen Unternehmen »Eigenkapital für Unternehmernachfolgen, Management Buy-Outs und Wachstumsfinanzierungen« zur Verfügung.
Inklusive EU-Support
Zudem profitiert der Borromin Capital Fonds IV im Rahmen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) von der finanziellen Unterstützung der Europäischen Union. EFSI wurde wiederum im Zuge des Investitionsplans für Europa mit dem Zeck eingerichtet, »die Finanzierung und Umsetzung produktiver Investitionen in der Europäischen Union zu unterstützen und einen besseren Zugang zu Finanzmitteln zu gewährleisten«.
Gemeinsames Ziel: Expansions-Geschwindigkeit am Laufen halten
Zusammen mit Borromin will LJB – eigenen Angaben eines der Unternehmen »mit der aktuell höchsten Expansionsgeschwindigkeit in der Branche« und mittlerweile mit 41 Filialen im Markt – das nationale Wachstum der Gruppe vorantreiben sowie die weitere strukturelle und strategische Entwicklung des Unternehmens und seiner Mitarbeiter in den Bereichen regionaler Präsenzausweitung, Unternehmensakquisitionen und bei der Ausweitung bestehender und Erschließung neuer Absatzmärkte unterstützen.
Stringentes Nachfolge-Konzept im Rücken
Wobei LJB auch jetzt schon mit einem nahezu einzigartigen Geschäftsmodell punktet: der Filialist bietet vor allen den in die Jahre gekommenen unabhängigen traditionellen Fahrrad-Fachhändlern ein interessantes Unternehmens-Nachfolgekonzept, dass aktuell seinesgleichen sucht (der RadMarkt berichtete darüber im Zusammenhang mit der Eröffnung der 40. Filialeröffnung im April). Heißt, dass LJB bei seiner Expansion nicht nur auf Laden-Neueröffnungen setzt, sondern auch auf Übernahmen bzw. auf faire Nachfolge-Lösungen schon länger bestehender Läden.
Nachhaltiger LJB-Ausbau
Zur nun getätigten LJB-Beteiligung erklärt Nick Money-Kyrle in seiner Rolle als Managing Partner der Borromin Capital Management GmbH: »LJB hat in den letzten Jahren eine eindrucksvolle Unternehmensentwicklung vollzogen. Mit seiner operativen Exzellenz und erfahrenen sowie leidenschaftlichen Management-Führung ist LJB auf dem nationalen Fahrradmarkt sehr gut positioniert. Wir sind überzeugt, dass sich dem Unternehmen zukünftig exzellente Wachstumsmöglichkeiten bieten – sowohl organisch als auch durch Zukäufe.«
»Der Fahrradmarkt in Deutschland ist stark fragmentiert«, ergänzt Borromin Capital Management-Partner Martin Franke, »wir sehen hier für LJB eine große Chance, den erfolgreichen Expansionskurs durch gezielte Zukäufe einzelner Fachhändler oder kleiner Fachhandels-Ketten an komplementären Standorten fortzusetzen. Diese Strategie wird sowohl den Kunden von LJB zugutekommen als auch Arbeitsplätze in Deutschland sichern. Wir freuen uns sehr, zusammen mit dem Management den nachhaltigen Ausbau der Unternehmensgruppe in den nächsten Jahren aktiv zu begleiten.«
Text: Jo Beckendorff/Borromin, Foto: LJB