Während der deutsche Sportmarkt 2011 ein Minus von 4,7 Prozent einfuhr, kam die sportliche Bico-Schwester Sport 2000 mit einem Minus von 2,6 Prozent auf nunmehr 1,49 Milliarden Euro relativ gut über die Runden. Der Sport 2000 Zentralregulierungsumsatz – also das, was der Einkaufsverband an die Partner reinverkauft hat bzw. über ihn abgewickelt wurde – verzeichnete sogar ein Plus von 9,6 Prozent auf 722,2 Millionen Euro.
Bevor nun aber ein Wehklagen über das eingefahrene leichte Minus einsetzte, stellte Sport 2000 Geschäftsführer Andreas Rudolf auf der Ispo Munich diese Zahl einmal in Relation: „2010 war einfach zu gut.“ (Anmerkung des RadMarkts: plus 10,3 Prozent). Wenn man nämlich 2011 mit 2009 vergleiche, käme man immer noch auf ein gutes Plus von 7,4 Prozent: „Und die durchschnittliche Wachstumsrate innerhalb der letzten fünf Jahre von plus 3,9 Prozent zeigt, daß sich Sport 2000 und deren Partner auf dem richtigen Weg befinden.“ Zum Jahresende 2011 hatten die Mainhausener übrigens 950 Mitglieder mit 1.316 Verkaufsstellen.
Das im Vergleich zu 2010 unerfreuliche Sportjahr 2011 machte der Branche wieder die Wetterabhängigkeit des Geschäfts klar. Da gab es wenig Freude. Deshalb die Empfehlung der Einkaufsgenossen an die Mitglieder: „Das Geschäft Winter-witterungsunabhängiger machen“. Ein Vergleich: 2011 lag der Anteil der Winterware bei 24 Prozent. Diese gelte es 2012 auf 20 Prozent herunterzufahren. O-Ton Rudolf: „Die letzten Jahre riefen wir auf zu Konzentration auf weniger.“
Fakt ist: Das Wintergeschäft lief „aufgrund einer witterungsbedingt eher niedrigen Abverkaufsquote“ schlecht – und führte bei den angeschlossenen Sporthäusern Ende Dezember 2011 zu einem höheren Lagerbestand von durchschnittlich 10,9 Prozent. Bis zu 18 Prozent mehr Wintersportartikel liegen in den Lagern. Aber es gibt auch positive Nachrichten: So liefen beispielsweise „Running-, Multisport- und Fußballartikel“ gut.
Für 2012 schaut man auch schon wieder positiv in die Zukunft. Da hält die Bico-Schwester ein Umsatzplus von 3,5 Prozent für möglich. Begründet wird dieser positive Ausblick mit den diesjährigen Großevents wie Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele. Zudem profitiere der Sportbereich von diversen Trends wie Sport und Gesundheit, eine gewisse Wertschaffung durch nachhaltiges Denken und bewusstem Umgang mit Ressourcen sowie Kundenservice.
In allen drei Bereichen arbeitet Sport 2000 an Konzepten, die greifen: Sei es die Sport-2000-Gesundheitskampagne, die Sport-2000-Initiative „Green & Fair“ sowie ein auf „Vertrauen, Persönlichkeit, Nähe und Leidenschaft setzender Kundenservice“. Denn, so Rudolf: „Die wichtigste Ressource von morgen sind nicht Umsätze, sondern menschliche Beziehungen. Darauf baut Sport 2000 schon heute auch und in Zukunft.“
– Jo Beckendorff –