Dem Fahrradversicherer Bikmo war aufgefallen, dass die gemeldeten Schäden von E-Bikern gegenüber traditionellen Fahrradfahrern geringer zu sein schienen. Um eine aussagekräftige und eine generell übertragbare Bestätigung zu erhalten, wurden über 3.000 E-Biker in Deutschland, Österreich, Irland und dem Vereinigten Königreich befragt.
Tatsächlich war die Zahl der gemeldeten Versicherungsfälle bei E-Bikern war im Durchschnitt 38 Prozent niedriger als bei Nutzern von nicht-motorisierten Fahrrädern, so das Ergebnis der Umfrage. Allerdings zeigte sich auch, dass die Wahrscheinlichkeit eines Unfallschadens am Fahrrad bei E-Bikern fünfmal höher ist als ein Schaden durch Diebstahl.
Die Befragung zum Nutzungsverhalten von Fahrradfahren und E-Bikern wurde im letzten Jahr, also vor der Corona-Krise, mit Hilfe von Partnern innerhalb der Fahrradbranche, wie zum Beispiel Fahrradläden durchgeführt. Das Ergebnis der Umfrage unter 3.000 E-Bikern wurde mit den Zahlen von über 15.000 bestehenden Bikmo-Kunden verglichen.
Warum das Risiko von Schäden bei E-Bikern geringer ausfällt, darüber gibt es durch die Befragung keine detaillierten oder allgemeingültigen Aussagen. Bei Bikmo vermutet man, dass hier ein anderes Nutzungsverhalten und eine geringere Risikobereitschaft der Nutzer eine tragende Rolle spielt. Auch scheinen E-Bikes tendenziell besser vor Diebstahl geschützt zu sein als normale Fahrräder. Mit Blick auf den durchschnittlichen Kaufpreis von über 2.500 Euro für E-Bikes in Deutschland geht der Fahrradversicherungsspezialist davon aus, dass E-Biker ihre Räder gewissenhafter sichern beziehungsweise E-Bikes tendenziell besser gegen Diebstähle gesichert sind. Allerdings hätten 40 Prozent der Nutzer ihr E-Bike überhaupt nicht versichert.
Zu den weiteren Ergebnissen gehört die Erkenntnis, dass 90 Prozent der E-Biker mindestens ein weiteres Fahrrad besitzen. 55 Prozent der Befragten mit E-Bike gaben an, dass dieses zum Zeitpunkt der Befragung weniger als ein Jahr alt war.
Zur Nutzung ihres Elektrofahrrads gab eine knappe Mehrheit (33 Prozent) an, dies überwiegend zum Pendeln zu verwenden, dicht gefolgt von der Nutzung als Mountain- beziehungsweise Trailbike (knapp 31 Prozent) und der Nutzung als Freizeit- bzw. Familiengefährt (28 Prozent). Nur 10 Prozent verwenden ihr E-Bike hauptsächlich für lange Touren, etwa 7 Prozent als Renn- bzw. Straßenrad.
Umfrage hat Konsquenzen
David George, CEO von Bikmo sagt zum Ergebnis der Befragung: »Wir waren ehrlich überrascht, wieviel geringer das Risiko für Schäden bei E-Bikes im Vergleich zu normalen Fahrrädern ist. Als Firma, die durchweg aus Radfahrern besteht und sich als Teil des Verkehrswandels sieht, ist es uns wichtig, die Einsparung, die wir auf Grund des Ergebnisses unserer Umfrage erzielen konnten, direkt an unsere Kunden in Form einer niedrigeren Rate weiterzugeben.«
Wie der Fahrradversicherer bekannt gibt, wurden als Konsequenz aus der Befragung seine Versicherungsraten für E-Bikes im Vergleich zu gleichwertigen unmotorisierten Fahrrädern mit sofortiger Wirkung um 50 Prozent gesenkt.
Bikmo wurde 2014 in England von Bikern für Biker gegründet und ist auch in München mit einer Niederlassung vertreten.
Foto/Grafiken: Bikmo