Wie BMW Group soeben bekannt gab, wird sich BMW Motorrad im Zuge einer strategischen Neuausrichtung vom traditionellen Anbieter Husqvarna Motorcycles (Bild: Husqvarna auf der Rallye Dakar) trennen. Während die sportliche Schweden-Marke an Pierer Industrie AG verkauft wird, will BMW Motorrad die Schwerpunkte seiner Neuausrichtung auf den Bereich urbane Mobilität und E-Mobilität setzen…
Der endgültige Husqvarna-Verkauf tritt allerdings erst nach Vorliegen der kartellrechtlichen Genehmigungen in Kraft. Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen. BMW hatte Husqvarna 2008 von der italienischen Cagiva MV Agusta Group übernommen.
Der neue Husqvarna-Besitzer ist Hauptaktionär von Landsmann und Motorrad-Anbieter KTM Sportmotorcycle AG (hat bis auf seine gemeinsamen Wurzeln nichts mit KTM-Fahrrad GmbH zu tun!). KTM Sportmotorcycle-Chef Stefan Pierer setzt bei der Husqvarna-Übernahme vor allem auf zukünftige Kooperationsmöglichkeiten und Synergien in einem Segment, in dem sowohl KTM als auch Husqvarna führend sind: sportliche Offroad-Maschinen.
BMW Motorrad begründet die jetzt kommunizierte strategische Neuausrichtung mit „sich verändernder Motorradmärkten, demographischen Entwicklungen und steigenden Umweltanforderungen“. Somit sieht man künftige Wachstumspotentiale eher in einer Erweiterung des Produktangebots im Bereich der urbanen Mobilität und der E-Mobilität als im Bereich sportlicher motorisierter Zweiräder. Zudem will man sich auch wieder ganz auf die Marke BMW Motorrad konzentrieren.
2012 haben die Münchener eigenen Angaben zufolge einen neuen Zweirad-Absatzrekord aufgestellt. Im selben Jahr stieg BMW Motorrad mit seinen Maxi-Scootern „C 650 GT“ und „C 600 Sport“ auch erstmals in das Segment der urbanen Mobilität ein. Ein nächster Zweirad-Mobilitätsschritt sei die für 2014 geplante Serieneinführung des Elektro-Scooters „C evolution“.
Des Weiteren heißt es: „Darüber hinaus kommen weitere innovative Fahrzeugkonzepte in Betracht. Als Antriebe dienen umweltfreundliche Verbrennungsmotoren sowie reine Elektroantriebe. Mit diesem Schritt trägt BMW Motorrad der Ausrichtung der BMW Group Rechnung, die aktuelle Entwicklungen hinsichtlich Mega-Cities, Umwelt oder Verkehrsdichte frühzeitig aufgegriffen hat und im Segment Automobil bereits entsprechende Produkte und Dienstleistungen anbietet.“
Text: Jo Beckendorff, Foto: BMW Group