Die Sport- und Fahrrad-Branche trauert um Frank A. Dassler. Der Sohn der Adidas- und Puma-Gründerfamilie Dassler (Enkel von Puma-Gründer Rudolf Dassler) verstarb letzte Woche Samstag (20. Juni) in Hamburg.
Frank A. Dassler hat sich sich wahrlich nicht auf den Lorbeeren seines Familiennamens gut gehen lassen, sondern hat sich selbst als einstiger Präsident der Weltverbandes der Sportartikelindustrie (WFSGI) sowie als langjähriger Präsident des Verbandes der Europäischen Sportartikelindustrie (FESI) einen Namen erarbeitet. Bis zuletzt – insgesamt 13 Jahre – war Dassler im WFSGI-Vorstand. Er ist der letzte WFSGI-Präsident, der selbst aus einem Sportartikel-Unternehmen kommt.
Von 1986 bis 1989 war Frank A. Dassler Vorstand in einem Weltverband, zu dessen Gründungsmitgliedern auch sein Vater Armin Dassler zählte und in dem seit 2010 übrigens auch die Fahrradindustrie vertreten ist. Während seiner Amtszeit leitete Frank A. Dassler laut WFSGI »eine Periode nachhaltigen Wachstums des WFSGI mit einem Anstieg der Mitgliederzahl auf 163 direkte Mitglieder«.
Im Rahmen seiner Präsidentschaft rückten WFSGI und die Industrie auch näher an die olympische Bewegung heran. 2016 schloss WFSGI unter seine Ägide ein »Memorandum of Cooperation« (MOC) mit dem Internationalen Olympischen Kommittee (IOC) ab – und wurde somit eine innerhalb des IOC anerkannten ˜Industrie-)Organisation.
Seine Abschiedsrede als WFSGI-Präsident schloss Frank A. Dassler 2017 mit folgenden Worten ab: »Wenn wir als Industrie erkennen, dass wir die Kraft des Sports nutzen können, um das Leben der Menschen zum Besseren zu verändern, und wenn wir als Industrie den gesunden Menschenverstand und die Fair-Play-Prinzipien anwenden können, um zu der notwendigen Änderung der Denkweise beizutragen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir unseren Teil dazu beitragen können, Wohlstand und Gesundheit für die kommenden Generationen zu sichern.«
Diese Worte sind heute laut WFSGI und FESI noch genauso wahr wie damals – »und vielleicht sogar noch mehr angesichts der Bedrohung der Gesundheit unserer Gemeinden und unserer Unternehmen durch Covid-19«.
Frank A. Dassler hinterlässt seine Frau Sabine und seinem Sohn Christopher. Die Gedanken der Branche sind in dieser Zeit der Trauer bei ihnen. O-Ton in einer Meldung beider Sportindustrie-Verbände: »Wir hoffen, dass die Botschaften der Liebe, des Beileids und des Respekts, die zu Franks Ehren in der gesamten Branche verbreitet werden, zeigen, was er so vielen Menschen bedeutet hat, und dass sie einen kleinen Beitrag dazu leisten, ihren Schmerz zu lindern. Ruhe in Frieden, Frank.«
Text: Jo Beckendorff/WFSGI/FESI, Foto: FESI