Anlässlich des „Autogipfels“ am 5. Mai, auf dem die Bundesregierung die Automobilindustrie empfängt, veröffentlichte mehrere Branchenverbände gestern (28. April) unter dem Hashtag »#MobilPrämieFürAlle – Nein zur reinen Autoprämie« einen Aufruf, der sich gegen die Forderung der Autolobbyisten stellt, etwaige Auto-Kaufprämien zur Kompensation der Corona-bedingten Ausfälle zu erhalten.
Gegen diese Pläne hat sich laut dem Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF) »ein breites Verbände- und Unternehmensbündnis« formiert. Dazu zählen neben dem BVZF unter anderem »der Autoclub ACE, die Allianz pro Schiene, der Fahrrad-Einkaufsverband Bike&Co, der Fahrradclub ADFC, die Bewegung Changing Cities, der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Mobilitätsdienstleister JobRad, der Fahrradverleiher Nextbike, der Stuttgarter Fahrradteile-Importeur Paul Lange, der Fahrgastverband Pro Bahn, der ökologische Verkehrsclub (VCD), der Verbund Service und Fahrrad (VSF), der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) und der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV)«. Gemeinsam fordert man eine Mobilitätsprämie für alle – also eine, »mit der man beispielsweise auch ein E-Bike leasen oder eine Jahreskarte für Bus und Bahn kaufen kann«.
Dazu BVZF-Geschäftsführer Wasilis von Rauch: »Von der Corona-Krise ist der gesamte Mobilitätssektor betroffen. Fördermaßnahmen sollten daher nicht nur auf ein Verkehrsmittel ausgerichtet sein. Es ist absurd, wenn in Folge der Krise nur die gefördert werden, die sich einen Neuwagen kaufen wollen. Man sollte den Menschen die Wahl geben, denn für viele ist das eigene Auto nicht mehr das Nonplusultra.«
Staatliche Corona-Hilfe müsse Hand in Hand mit dem Wandel der Mobilität einhergehen. Deshalb die Firderung des oben genannten Bündnisses: »Staatliche Förderprogramme mit ökologischer Lenkungswirkung statt reine Autokaufprämie!«
»Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden – wenn jetzt Milliarden in die Konjunktur gesteckt werden, muss das auch auf die Ziele Klimaschutz, lebenswerte Städte und gesunde, sichere Mobilität einzahlen. Mit der Mobilitätsprämie ist das möglich, eine Neuauflage a lá Abwrackprämie können wir uns nicht leisten«, erklärt von Rauch weiter.
Text: Jo Beckendorff/BVZF, Logoblock: ZIV