In einem Schreiben an CONEBI bestätigt die Europäische Kommission die Botschaften, die sie kürzlich mit dem europäischen Dachverband der nationalen Fahrrad- und Fahrradteile-Industrieverbände geteilt hat: man verpflichte sich, die Fahrrad-, E-Bike-, Teile- und Zubehör-Industrie in der gegenwärtigen Situation zu unterstützen – wobei sie sich auch »auf den neu entstehenden globalen Kontext« konzentriert. Weitere Faktoren spielen der Branche in diesen unseren Corona-Zeiten in die Karten.
O-Ton aus besagtem Schreiben der Generaldirektion Markt und Industrie der EU: »Der bevorstehende Vorschlag der Europäischen Kommission für die Konjunkturbelebungs-Strategie wird die Hauptelemente des europäischen ‚Green Deal‘ einbetten, aufbauend auf intelligenter und sauberer Mobilität, die das Herzstück der Fahrradindustrie bildet.«
Stichworte Innovationen und CO2-Bilanz
Ziel der Europäischen Kommission sei es, die Bedingungen für die strukturellen Veränderungen zu schaffen, die es der EU-Wirtschaft ermöglichen, an der Spitze der technologischen Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zu bleiben. Im besagten Schreiben wird sogar der (EU-)Leiter der Automobil- und Mobilitätsindustrien mit folgendem Statement zitiert: »Wir glauben, dass die Fahrradindustrie daran einen großen Anteil haben könnte, vor allem dank der wichtigen Innovationen in diesem Sektor und seines positiven CO2-Fußabdrucks“.
Dazu CONEBI-Generaldirektor Manuel Marsilio selbstbewusst: »900 Unternehmen und 110.000 Arbeitsplätze in Europa werden in einem so wichtigen Dialog mit der Europäischen Union eine Stimme haben.«
Chancen nachhaltiger urbaner Mobilität auch nach Corona nutzen
Darüber hinaus fordern CONEBI und seine Lobbying-Partner Investitionen in die Radverkehrs-Infrastruktur und einen EU E-Bike Access-Fund in Höhe von 5 Milliarden Euro. Diesbezüglich hat der europäische Dachverband einen Brief an die Europäische Kommission unterzeichnet, der gemeinsam mit Organisationen, die öffentliche Verkehrsbehörden und -betreiber vertreten, sowie mit Wirtschaftsverbänden und POLIS (dem Netzwerk europäischer Städte und Regionen für innovative Verkehrslösungen) entwickelt wurde. Er unterstreicht die Notwendigkeit, die urbane Mobilität bei der Reaktion auf die Coronavirus-Krise zu unterstützen, aber auch die vor uns liegenden Chancen für eine nachhaltige urbane Mobilität voll zu nutzen.
Öffnungs-Leitlinie beinhaltet neue Entwicklungen und Lösungen
Des Weiteren äußert sich CONEBI erfreut darüber, dass die Europäische Kommission gestern (13. Mai) eine (Covid-19-)Leitlinie für die schrittweise Wiederherstellung der Verkehrsdienste veröffentlichte“.
Darin heißt es: »Die Mobilität in der Stadt wird bereits in mehreren Mitgliedstaaten, Regionen und Städten neu überdacht, zum Beispiel durch den Ausbau von Geh- und Radwegen, der Anpassung von Fahrplänen und die Entwicklung innovativer Technologien zur Steuerung der Fahrgast-Ströme und zur Vermeidung von Menschenansammlungen. Die Kommission ermutigt und unterstützt die Entwicklung und Umsetzung neuer Lösungen und Maßnahmen für die städtische Mobilität, um eine aktive, kollektive und geteilte Mobilität auf sichere Weise zu erleichtern und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.«
CONEBI-Zwischenfazit
So nimmt auch der Fahrradverkauf in ganz Europa beträchtlich zu, Städte entwickeln Fahrradpläne, Fahrradgeschäfte öffnen wieder dort, wo sie geschlossen wurden, und Fabriken nehmen die Produktion wieder auf: »Große Verdienste gebühren den Mitgliedern von CONEBI, die in Abstimmung mit lokalen Behörden und Regierungen wertvolle Strategien entwickeln.«
Für die nächsten Wochen verspricht der europäische Fahrrad- und Fahrradteile-Dachverband in Zeiten aufgehobener Ausgangssperren und Shut-Downs innerhalb der EU weitere positive Fahrrad- und E-Bike- News. Denn, so CONEBI: »Wir bleiben dran.«
Text: Jo Beckendorff/CONERBI, Abb.: CONEBI