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Conti und Telekom entwickeln digitalen Schutzengel für Radfahrer

Continental und Deutsche Telekom haben ein System entwickelt, das vor Unfällen zwischen vernetzten Fahrzeugen und Radfahrern oder anderen schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Pedelec-, Scooter-Fahrern und Fußgängern warnt. Der zusammen mit Projekt Reallabor Hamburg entstandene und vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte »digitale Schutzengel« berechnet den eingeschlagenen Weg eines Autos und eines Zweirades. Kreuzen sich diese wahrscheinlich zum gleichen Zeitpunkt, warnt das System per Mobilfunk die beiden Verkehrsteilnehmer in Echtzeit. Erste Tests im Straßenverkehr waren erfolgreich.

Wie’s funktioniert? Laut den Entwicklern basiert die Kollisionswarnung »auf Satellitenortung (GPS), Beschleunigungssensoren, Mobilfunk und Cloud Computing«. Das Auto übermittelt seine Position und Beschleunigungswerte per Mobilfunk in die Cloud. Der Radfahrer sendet diese Informationen wiederum via Smartphone oder vernetztem Fahrradcomputer ebenfalls in die Cloud. Sie berechnet die Wege für die nächsten fünf Sekunden. Bei drohender Kollision sendet sie eine Warnung an das Auto und auf das Endgerät des Radfahrers. Damit diese Information möglichst schnell beide Verkehrsteilnehmer erreicht, kommt immer der Cloud-Rechner im Mobilfunknetz zum Einsatz, der am dichtesten am Ort der möglichen Kollision liegt. Techniker sprechen von »Multi-Access Edge Computing«.
»Gerade schwächere Verkehrsteilnehmer werden im Straßenverkehr oft übersehen. Zudem enden Unfälle zwischen Fußgängern oder Radfahrern und motorisierten Fahrzeugen laut europäischem Verkehrssicherheitsrat zu über 80 Prozent tödlich für die schwächeren Verkehrsteilnehmer. Dank Echtzeitvernetzung und Kollisionswarnung geben wir Radfahrern oder Fußgängern deshalb mehr Sichtbarkeit. So reduzieren wir schwere Unfälle, Verletzte und Verkehrstote«, erläutert der Leiter der zentralen Vorentwicklung bei Continental Karsten Michels.
»Mit der Kollisionswarnung statten wir Rad-, Pedelec- und Scooter-Fahrer mit einem digitalen Schutzengel aus«, ergänzt der bei T-Systems für Connected Mobility verantwortliche Oliver Bahns, »der Schlüssel dafür ist der hohe Grad an Vernetzung: Etwa 85 Prozent der Bevölkerung in Europa nutzen ein Smartphone. Und auch immer mehr Autos sind verbunden. Mit unseren Rechnern im Mobilfunknetz sorgen wir zudem für extrem kurze Reaktionszeiten.«
Continental und Telekom entwickeln die Kollisionswarnung für den internationalen Einsatz im Alltag weiter. Die Ergebnisse werfen auf dem ITS World Congress 2021 vorgestellt. Die Leitmesse für Intelligente Transportsysteme findet vom 11. bis 15. Oktober in Hamburg statt.

Text: Jo Beckendorff/Deutsche Telekom, Foto: Deutsche Telekom
 

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