Wie berichtet hatte Thule Group AB bereits am 23. März bekannt gegeben, den vorab kommunizierten Vorschlag einer Dividendenzahlung aufgrund der bis dahin nicht absehbaren Auswirkungen des Corona-Virus auf das weltweite Geschäft zurückzuziehen. Begründet wurde dieser Schritt mit dem Fakt, dass der Ausbruch von Covid-19 die Geschäfte der Thule-Gruppe ab der zweiten Märzhälfte aufgrund rückläufiger Verkäufe negativ beeinflusst hat. Gestern (1. April) gaben die börsennotierten Schweden bekannt, dass die sich rasch entwickelnde globale Situation im Zusammenhang mit dem Corona-Virus zu einer negativeren Sichtweise der Auswirkungen auf das Unternehmen geführt hat – mit der Schlussfolgerung, dass es im Jahr 2020 zu erheblichen finanziellen Auswirkungen kommen wird. Daher stellt der weltweit anerkannte Transportsystem-Anbieter jetzt schon die Weichen Richtung »mildernde Maßnahmen zum Schutz der Erträge und des Cashflows«.
Hintergrund: in den Tagen nach der oben genannten Dividenden-Veröffentlichung vom 23. März hätten mehrere Behörden weltweit strenge Gegenmaßnahmen verhängt, die zum Shut-Down von Industrieaktivitäten, Einzelhandelsgeschäften und grenzüberschreitendem Transit geführt habe. »Diese Entwicklung hat zu einem starken Rückgang der Nachfrage und in gewissem Umfang auch der Möglichkeit, Produkte herzustellen, geführt«, heißt es aus der Malmöer Unternehmenszentrale.
Mit dieser Situation konfrontiert beruhigt Thule Group-Präsident und -CEO Mats Welander (Bild unten), dass die Thule Group über eine starke finanzielle Basis mit guter Liquidität und einer langfristig bestätigten Finanzierung hat . Man werde das Geschäft mit einer langfristigen nachhaltigen Strategie und Denkweise weiter vorantreiben. Gleichzeitig macht er aber auch klar, dass man in dieser extremen Marktsituation handeln müsse.
Eingeleitete Risiko-Minderung
Da es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich sei, die volle Auswirkung vorherzusagen, wollen die Schweden jetzt bedeutende Maßnahmen zur Minderung des Risikos für die Erträge und den Cashflow durchziehen. Diese Maßnahmen umfassen – zusätzlich zu den Urlaubszeiten für Mitarbeiter, die von der reduzierten Aktivität betroffen sind – »eine erhebliche Reduzierung der willkürlichen Ausgaben und eine Neugewichtung der Investitionsausgaben«. Darüber hinaus passt die Thule-Gruppe ihr globales Produktionsnetz kontinuierlich an das erwartete Verkaufsvolumen an und wird laut eigenen Angaben auch »betroffene Fabriken vorübergehend schließen, wenn dies notwendig oder von den Behörden angeordnet wird«.
Abschließend erklärt Welander: »Wir stehen in engem Dialog mit unseren Lieferanten und Kunden. Es ist eine Priorität für die Thule-Gruppe, auch in schwierigen Situationen ein zuverlässiger und stabiler Partner zu sein. In ähnlicher Weise stehen das Wohlbefinden und die Sicherheit unserer Mitarbeiter im Mittelpunkt, und es wurden umfassende Verfahren und Maßnahmen aktiviert, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.«
Text/Foto: Jo Beckendorff