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Crisis – what crisis: Garmin erzielt weiterhin Rekordergebnisse
Navigationspionier Garmin Ltd. hat im erste Verkaufsquartal des Geschäftsjahres 2025 einen Rekordumsatz von 1,54 Milliarden USD (1,36 Milliarden Euro) und einen Rekord-Betriebsgewinn von 333 Millionen USD (294,16 Millionen Euro) eingefahren. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein zweistelliges Plus von 11 bzw. 12 Prozent.
Foto: Garmin

Gleichzeitig stieg die Bruttomarge im Vorjahresquartal und im Vergleich von 57,6 auf 58,1 Prozent und die operative Marge von 21,6 auf 21,7 Prozent.
Demnach alles prima? Nicht ganz: die betrieblichen Gesamtaufwendungen kletterten im Quartalsvergleich um 10 Prozent auf 552 Millionen USD (487,61 Millionen Euro). Zusätzlich wuchsen die in erster Linie auf personalbezogene Kosten zurückzuführenden Aufwendungen für Forschung & Entwicklung sowie Vertrieb & Verwaltung um 11 bzw. 9 Prozent.
Weil sich diese höheren Aufwendungen laut Unternehmensangaben bezahlt machten und zum besseren Gesamtergebnis beitrugen, schaut Garmin-President und -CEO Cliff Pemble optimistisch nach vorne: »Während die jüngsten Entwicklungen im Welthandel für viele Unternehmen eine Atmosphäre der Unsicherheit geschaffen haben, bleiben wir aufgrund der Widerstandsfähigkeit und Flexibilität, die unser vertikal integriertes und stark diversifiziertes Geschäftsmodell bietet, optimistisch. Wir sind mit unseren bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden und freuen uns auf die Chancen, die sich uns im weiteren Verlauf des Jahres bieten.«
Analysten sehen das derzeit etwas anders. Mehr dazu weiter unter in unserem Ausblick.
Umsatz-Aufteilung nach Geschäftsbereichen
Der oben genannte Quartals-Rekordumsatz teilt sich wie folgt auf:

Fitness:        384,72 Millionen USD (339,84 Millionen Euro, plus 12 Prozent)
Outdoor:      438,50 Millionen USD (387,35 Millionen Euro, plus 20 Prozent)
Aviation:      223,11 Millionen UDS (197,09 Millionen Euro, plus 3 Prozent)
Marine:        319,44 Millionen USD (282,25 Millionen Euro, minus 2 Prozent)
Auto OEM: 169,33 Millionen USD (149,62 Euro, plus 31 Prozent)

Fitness-Segment profitiert derzeit von Wearables
Der Umsatz des auch Fahrradprodukte bietenden Fitness-Segments profitierte vor allem von der weiterhin starken Nachfrage sogenannter Wearabeles.
Außerdem stellte das Unternehmen vor kurzem seine neueste Gesundheits- und Fitness-Smartwatch »Vívoactive 6« mit einem noch helleren »AMOLED«-Display vor. Dieses Modell enthält mehr als 80 vorinstallierte Sport-Apps und soll die weiter starke aber allmählich nachlassende Nachfrage hoch halten. Zudem bietet sie einen Zugang zu den Lauf- und Krafttrainings-Plänen im «Garmin Coach«.
Im Laufe des Quartals kündigte Garmin auch sein Abo-Modell »Connect+« an. Dabei handelt es sich laut Unternehmensangaben »um einen Premium-Plan, der personalisierte Einblicke durch künstliche Intelligenz, verbessertes Live-Tracking und exklusive Leistungsabzeichen bietet«. Anders ausgedrückt: »Garmin Connect+« soll das Gesundheits- und Fitnesswissen der Benutzer durch personalisierte, von künstlicher Intelligenz gesteuerte Active Intelligence-Informationen verbessern.
Es scheint, als ob die gesundheitsbewusste (Garmin-)Kundschaft auf genau solche Produkte gewartet hat. Aufgrund dieses Hypes wurde im vorliegenden Quartalsbericht wohl auch nicht explizit auf die ebenfalls unter dem Fitness-Dach angebotenen Fahrradprodukte eingegangen.
Ausblick
Mit den Rekordergebnissen des ersten Geschäftsquartals 2025 im Rücken und unter Einschätzung des aktuellen globalen Handelsumfelds aktualisiert Garmin seine Gesamtjahres-Umsatzprognose von bisher kommunizierten 6,80 Milliarden USD (6,01 Milliarden Euro) auf 6,85 Milliarden USD (6,05 Milliarden Euro) an. Dieser Wert liegt allerdings über der durchschnittlichen Analysten-Schätzung von 6,82 Milliarden USD (6,03 Milliarden Euro). Sie verweisen zum einem auf die Garmin-Produktionsstätten in Taiwan, den USA, den Niederlanden, Polen und China, die das Unternehmen – Stichwort Handelszölle – anfällig für die zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA machen. Gegenseitig verpasste hohe Handelszoll-Barrieren würden bestehende Lieferketten destabilisieren.
Außerdem verweisen die Analysten auf die Tatsache, dass Garmins erstes Quartalsergebnis »das langsamste Umsatzwachstum seit sieben Quartalen« und damit auch die vorher geäußerten Gewinnprognosen »aufgrund der schwachen Nachfrage nach Navigationsgeräten und Smartwatches« verfehlte. Daraufhin schickte die Börse die Garmin-Aktie zweistellig auf Talfahrt.

Text: Jo Beckendorff

Hier die Quartalumsatz-Aufteilung nach den von Garmin ausgewiesenen drei Verkaufsregionen.Foto: Garmin

 

 

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