Letzten Donnerstag (22. Februar) wurden im Essener Congress Center West unter großem Beifall des prominenten Fachpublikums die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2018 – best for bike ausgezeichnet.
Der Deutsche Fahrradpreis ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Als Partner und Sponsoren des Wettbewerbs engagieren sich der Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) und der Verbund Service und Fahrrad g.e.V. (VSF).
Zum Sieger aus 33 Bewerbungen wurde in diesem Jahr in der Kategorie »Infrastruktur« das Projekt »Deutschlands erstes Fahrradquartier« gekürt. Mit dem Fahrradquartier zeigt die Stadt Bremen einen ganzheitlichen und quartiersbezogenen Ansatz. Dazu der Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst: »Von der ‚Alten Neustadt‘ zum neuen Fahrradquartier – die Freie Hansestadt Bremen hat sich viel vorgenommen. Mit diesem Projekt belegt sie zu Recht den ersten Platz. Denn ein ganzes Bündel von Maßnahmen zeigt uns hier in Zukunft, wie sicheres, komfortables und konfliktarmes Miteinander von Fuß-, Rad-, Autoverkehr und ÖPNV funktionieren kann. Ein nachhaltiges Fahrradmodellquartier, das Mut zur Nachahmung macht.«
Als Maßnahme zur Förderung der Nahmobilität sicherte sich die »Donaubrücke Deggendorf« den zweiten Platz vor dem dritt platzierten »Ausbau von Komfortradwegen« in der Stadt Nordhorn.
Den Sieg in der Kategorie »Kommunikation« konnte das unter 64 Bewerbungen ausgewählte Projekt „Volksentscheid Fahrrad: Berlin dreht sich! – Deutschlands erstes Fahrradgesetz“ abräumen. Dazu der Abteilungsleiter im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Dr. Gerhard Schulz: »Der Volksentscheid Fahrrad zeigt auf beeindruckende Weise, dass private Initiativen, die beharrlich und mit großem Engagement verfolgt werden, auch zum Erfolg führen können. Der Radverkehr wird hiermit ein entscheidendes Stück nach vorn gebracht.«
Den zweiten Platz belegte »Der inoffizielle Radschnellweg Ruhr – Die Fanseite des RS1«, welche rund um den Radschnellweg informiert. Das dritt platzierte Projekt »Veloversity« ist eine E-Learning-Plattform für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal.
In der Kategorie »Service« setzte sich wiederum das Projekt »#Bikeygees e.V.«, das die Integration geflüchteter Frauen fördert, gegen 56 Konkurrenten durch. Dazu Essens Oberbürgermeister der Thomas Kufen: »Das Projekt ‚#Bikeygees e.V.‘ zeigt eindrucksvoll, wie man mit einfachen Mitteln eine große Wirkung erzielen kann. Mit dem Fahrrad werden die Teilnehmerinnen unabhängiger und selbstständiger und können sich so wiederum leichter auf unsere Gesellschaft zu bewegen. Auch in der klimafreundlichen Stadt Essen ist das Fahrrad eine ausgezeichnete Wahl, um schnell und CO2-neutral von A nach B zu kommen.«
Der zweite Platz ging an das Projekt »Interkommunales Qualitätsmanagement Radwege im Oberbergischen Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis«. Den dritten Platz belegte das Projekt »Ein Rad für alle Fälle« aus dem Rhein-Sieg-Kreis mit seinem Pedelec-Vermarktungskonzept für Pendler.
Den Video- und Fotowettbewerb unter dem Motto »Mein Rad kann« gewannen Christoph Grothe in der Kategorie Video und Anton Scholtalbers in der Kategorie Foto.
Wie bereits kommuniziert konnte der Schauspieler Hannes Jaenicke den diesjährigen Preis »fahrradfreundlichste Person des öffentlichen Lebens« einheimsen. entgegennehmen. »Hannes Jaenicke sieht es als Triumpf, in der Stadt mit dem Fahrrad viel schneller zu sein als die Stau verursachenden Autos«, meint AGFS-Vorstand Christine Fuchs in ihrer Laudatio.
Ausführliche Informationen zu den Nominierten, die Jurybegründung, Factsheets zu den Gewinnern sowie Bilder der Preisverleihung finden Sie hier.
Text: Jo Beckendorff/AGFS, Foto: Pressefoto © Roland Breitschuh