Merzig war eine der offiziellen Partnerstädte der Deutschland-Tour, die nach zehn Jahren Pause vom 23. bis 26. August 2018 wieder die Rennradsport-Fans in südwestdeutschen Regionen und Metropolen mitfiebern ließ. Sie begann mit der ersten Etappe von Koblenz nach Bonn, am zweiten Tag ging es nach Trier, wo am Samstag, dem 25. August 2018, die dritte Etappe des Profirennens startete, die nach 177 Kilometern in Merzig endete. Dort präsentierten sich Akteure der Fahrradbranche dem Publikum.
Entlang der Strecke von insgesamt 737 Kilometern übertraf laut Veranstalter die neu aufgelegte Art der Tour die Erwartungen. Denn die Fahrradfestivals an den Etappenorten wurden von etwa 125.000 Zuschauern besucht, nicht mitgezählt die mehrere hunderttausend Fans, die an den Straßenrändern den hochkarätigen nationalen und internationalen Profisportlern zujubelten.
Die Live-Übertragung in den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern und auf Eurosport verfolgten etwa 2,5 Millionen Zuschauer, außerdem unzählige Nutzer der App- und Stream-Angebote. In weiteren 190 Ländern gab es Tour-Übertragungen. Entsprechend war für die Regionen das Radsportereignis eine gute Gelegenheit, sich mit ihren Radtourismus-Highlights in Szene zu setzen. So fuhren die Profis zum Beispiel durch den westlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück und zweimal um die Saarschleife, das imposante Naturschauspiel und Wahrzeichen des Saarlandes, bevor sie zum dritten Mal die Ziellinie in Merzig passierten.
Mitmach-Spektakel und Fahrrad-Expo
In den Etappenorten waren Mitmachevents auf der gesamten Tour angesagt wie die „Kinder+sport mini tour“, ein Laufradrennen für 2- bis 5-jährige Knirpse, welche für Sport, Bewegung und das Radfahren begeistert werden sollten. Der ehemalige deutsche Rennradfahrer Jens Voigt gab auf der Bühne Tipps zum Radfahren mit Kindern und spornte die Kleinsten zum Radfahren an.
Auch in Merzig gab es rund um das Spektakel ein Rahmenprogramm. Auf einer Expo Tour, einer mobilen Fahrradmesse, präsentierten sich jeweils im Zielbereich unter anderem Vertreter der Radsportindustrie, Hersteller von Markenartikeln, Sponsoren, Partner und die touristischen Regionen. Auf einem Parcours konnten die Kleinsten mit Laufrädern und Kinder-Fahrrädern ihre Fahrtechnik trainieren.
Aussteller-Beispiele und Stimmen der Fahrradbranche
SRM:
Laut Uwe Sengewald ist für Rennradfahrer die Leistungsmessung auf der Straße von Interesse. Entsprechend präsentierte der aus der Region Merzig kommende Softwareentwickler hochwertige SRM-Produkte: das Power-Control 8 (Fahrradcomputer), Power-Meter (bestehend aus Spider, Karbon-Kurbel und Achse), und Exakt-Powermeter-Pedale. Über diese wird der Druck und somit auch die Leistung mit integrierten Elektronik-Komponenten gemessen. Die Firma aus Jülich lässt Metallteile bei der Maschinen- und Werkzeugbau-Firma Edinger & Sohn im Industriegebiet von Merzig herstellen. Sengewalds Statement: »Ich hoffe mal, dass das nicht das letzte Event war im Rahmen der Deutschland Tour im Saarland. Ein ‚Jedermann‘ wie in Stuttgart würde das Ganze auch für SRM deutlich Interessanter machen.«
www.SRM.de
ISAAC:
Die niederländische Fahrradhersteller will in Deutschland bekannter werden, stellte deshalb in Merzig das erste Mal auf der Deutschland Tour aus und war mit dem holländischen Team Roompot am Start. Schwerpunkte der sportlich ausgerichteten Firma sind Renn-, Triathlon-Räder und MTBs, es gibt Einsteiger- und hochpreisigere Modelle. Bisher war die Firma nur bei Radsport-Veranstaltungen wie »Rund um Köln« oder beim »Münsterland Giro« sowie GCC-(German Cross Country)Touren für Jedermann dabei. »Schön, dass die Deutschland-Tour wieder stattfindet. Das muss man unterstützen«, erklärt Michel Hendrix, ISAAC-Accountmanager und Außendienstmitarbeiter für NRW.
www.isaac-cycle.com
HNF:
Martin Degen vertrat als HNF-Repräsentant aus dem Großraum Saarbrücken den deutschen Hersteller für Premium-(S-)Pedelecs mit Trail-/Touren-, Trekking- und Urban Bikes auf dem Rennrad-Spektakel in Merzig. Normalerweise bietet Degen kostenlose Probefahrten vor Ort beim potentiellen Kunden an, hier konnte er den Direktvertrieb auf das Radsportereignis ausweiten. Er erklärt, dass die Deutschland Tour für Elektroräder zwar „nicht unbedingt ein idealer Standort“ sei. Doch da die HNF-Räder mit hochwertigen Komponenten wie Bosch-Antrieben, stufenloser Nuvinci-Schaltung, optional mit Rohloff-Nabe und stets einem Riemenantrieb ausgestattet seien, komme das gut an.
www.hnf-nicolai.com
www.deutschland-tour.com
www.merzig.de/tourismus/deutschlandtour
Text und Fotos: Astrid Johann