Nicht zuletzt aufgrund der erstmals stagnierenden Umsätze hat sich die vorab von Wachstum zu Wachstum stapfende Outdoor-Branche dazu entschlossen, ihre Messe von Friedrichshafen nach München zu verlegen. Von der neuen OutDoor by Ispo verspricht sich die Branche vor allem einen Türöffner in andere Segmente, die ihren Sektor aus dem klassischen Outdoor-Bereich herauswachsen lässt. Anders ausgedrückt: Synergien mit anderen Segmenten sind erwünscht. Somit hofft man, 2019 auch wieder bessere Umsätze erzielen zu können.
Wie Arne Strate in seiner Funktion als Generalsekretär der European Outdoor Group (EoG) auf der OutDoor by Ispo-Pressekonferenz, setzt man voll auf den von Ispo-Macher Messe München eingeschlagenen Weg. Es war nicht zuletzt Messechef Klaus Dittrich, der mit Blick auf die neue OutDoor by Ispo von der Intention sprach, die Outdoor-Branche mit anderen Branchen – z.B. der Elektronik-Branche – zu vernetzen. In diesem Zusammenhang fiel auch immer wieder das Mantra von »think out oft he box«.
Alte Branchenhasen finden es übrigens interessant, dass sich die Outdoor-Branche vor vielen Jahren bewusst von der damaligen Sommer-Ispo löste, um sich in Friedrichshafen eigenständig präsentieren zu können. Nun sehen diese Kritiker in der OutDoor by Ispo eine Wiederauferstehung der einstigen Sommer-Ispo. Hier merkt Strate zu Recht an, dass sich – Internet & Co. lassen grüßen – die Zeiten nun einmal geändert haben und man weiter machen müsse.
Belegt wird die »Misere« mit dem von EOG und ihrem »State of Trade Project« – einer Marktanalyse aus Verkaufsdaten von insgesamt 115 Markenanbietern in Europa – errechneten 2018er-Outdoor-Umsatz von 5,81 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein leichtes Minus von 1 Prozent.
Nicht viel, sollte man meinen. Und trotzdem: für die erfolgsverwöhnte Outdoor-Branche ist das Minus ein Schock. Das Wort »Minus« kam dort bisher nicht vor. Arne Strate versucht irgendwie zu beruhigen, in dem er die 2018er-Zahlen in Zusammenhang mit dem sehr starken Vorjahr stellt. Zudem erklärt er, dass es insgesamt eine stagnierende Entwicklung gebe und das sicherlich auch kein Grund zur Freude sei, »aber eben auch kein Grund, sich aus dem Fenster zu stürzen«. Außerdem sei der Outdoor-Markt »angesichts der herausfordernden Marktbedingungen, der zunehmenden Konkurrenz durch nicht zum Kerngeschäft gehörende Outdoor-Anbieter und der turbulenten sozialen und politischen Zeiten weiterhin robust.«
Welchen Anteil die jeweiligen Produktsegmente zum Outdoor-Umsatz 2018 beigetragen haben, entnehmen Sie bitte unten stehendem Schaubild. Mehr Info über www.europeanoutdoorgroup.com und www.ispo.com/outdoor.
Text/Foto: Jo Beckendorff, Schaubild: EOG