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Erstmals Marktzahlen zu Bikesharing und Fahrradabos in Deutschland
Wie groß der Markt für Bikesharing und Fahrradabos in Deutschland tatsächlich ist, zeigen erstmals Zahlen des Wirtschaftsverbands Zukunft Fahrrad. Demnach sind hierzulande rund 115.000 Sharing-Räder im Einsatz – darunter mehr als 57.000 E-Bikes und etwa 1.950 Lastenräder. Hinzu kommen rund 100.000 Fahrräder, die über private Abo-Modelle genutzt werden.
Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad, präsentiert erstmals Zahlen zur Verbreitung Abo- und Sharingmodellen in Deutschland.Foto: Aleks Slota

Bikesharing und Fahrradabos folgen einem klaren Trend: Weg vom Besitz, hin zur Nutzung. Der Zugang zu Fahrrädern wird damit breiter und sozial gerechter – ohne hohe Anschaffungskosten, aber mit planbaren monatlichen Gebühren, Versicherung und Wartung.

Gleichwohl die Zahl der geleasten oder gekauften Räder mit vielfach höher liegt, hat man das Auto bei Sharing längst überholt: Gegenüber circa 45.000 Carsharing-Autos gibt es mehr als doppelt so viele private Fahrradabos und zweieinhalb Mal so viele Bikesharing-Räder.

„Attraktive Sharing- und Abomodelle maximieren die Nutzung vorhandener Ressourcen“, erklärt Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad. „Sie bringen auch Menschen aufs Rad, die sich kein eigenes leisten können. Mit Sozialtarifen könnte die Politik noch mehr Menschen den Zugang zu komfortablen Rädern ermöglichen. Mittel aus dem Klima-Sozialplan wären hier besser investiert als ausschließlich in das Social Leasing von E-Autos.“

Bedeutung für Städte und den ÖPNV

Bikesharing ist längst Teil des öffentlichen Verkehrs, betont Ann-Kathrin Schneider, Geschäftsführerin der Deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM): „Das Mietrad hat mittlerweile einen genauso festen Platz in deutschen Städten wie der Bus. Etwa die Hälfte der Nutzer kombiniert es mit Bus oder Bahn – es ist ein wichtiger Baustein der Nahverkehrsinfrastruktur.“ Auch viele Kommunen fordern, Mietradsysteme künftig offiziell als Teil des ÖPNV anzuerkennen und entsprechend zu finanzieren.

Hoher gesamtgesellschaftlicher Nutzen

Parallel dazu unterstreicht eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young, die im Auftrag des europäischen Branchenverbands Cycling Industries Europe (CIE) und der EU erstellt wurde, die gesamtgesellschaftlichen Vorteile von Bikesharing-Systemen: geringere Emissionen, weniger Staus und spürbare Einsparungen im Gesundheitswesen, weil mehr Menschen regelmäßig Rad fahren.

Von Rauch fasst zusammen: „Bikesharing und Fahrradabos sind kein Randphänomen mehr, sondern eine tragende Säule der Verkehrswende – sozial, ökologisch und ökonomisch sinnvoll zugleich.“ Die ausführlichen Marktzahlen sind abrufbar unter dem folgenden Link:

https://zukunft-fahrrad.org/marktzahlen-bikesharing-abos/

 

 

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