Glück muss man haben: Circa zwei Wochen vor Eröffnung der allerersten Eurobike Media Days (30.6.-2.7.2015) fiel am österreichischen Standort Kirchberg in Tirol noch Schnee. Als Eurobike-Macher Messe Friedrichshafen Anfang letzter Woche seinen ersten Medien-Testevent mit 19 Ausstellern und circa 25 Marken eröffnete schien die Sonne – und es wurde mehr als sommerlich warm. Kurz: Beste Bedingungen, die sowohl Veranstalter, Aussteller und die angereisten mehr als 120 Medienvertreter Lust auf mehr machten…
Sowohl Aussteller als auch Fachpresse-Vertreter (und nur um die ging es!) äußerten sich am Ende der Veranstaltung begeistert über den von Messe Friedrichhafen ins Leben gerufenen Medienevent. Ziel sei es, die Medienvertreter rechtzeitig über die Neuheiten der kommenden Saison zu informieren, die dann im Herbst auf den Fachmessen präsentiert werden.
Auf den Eurobike Media Days hatten sie die Gelegenheit, die hinter den Produktneuheiten stehenden Produktmanager in einer ruhigen Atmosphäre mit Produktfragen zu löchern. Außerdem bot der Urlaubsort Kirchberg mit dem nahe gelegenen Kitzbühl und Co. im Brixental beste Fotokulisse für die Fahrrad-Neuheiten 2016. Nicht zu vergessen die tollen Trails für persönliche Testrides seitens der Schreiberlinge. Downhill-Tester wurden mit der Seilbahn „hochgeshuttled“. Sie erfreuten sich dann einer 7 Kilometer langen Abfahrt mit etwa 1.000 Höhenmeter. Wer bei seiner Berichterstattung mehr auf E-MTB’s setzte – der Event hatte sich bewusst an das sportive Segment gerichtet, sodass der Bereich Urban & Co. nicht vorhanden war -, kurbelte den Berg selbst hinauf. Nicht zu vergessen die abgesteckten Onroad-(Rennrad-)Strecken in und um Kirchberg herum.
Aus Messesicht war die Kreierung eines Medienevents wie die Eurobike Media Days ein cleverer Schachzug. So lassen sich etwaige Trittbrettfahrer bestens auf Abstand halten. In den USA hat zum Beispiel der einstige Interbike-Chef Lance Camisasca mit seinem Team vor einigen Jahren das Bike Dealer Camp und das Bike Press Camp ins Leben gerufen. Während sich das Bike Dealer Camp nicht durchsetzen konnte hat sich Bike Press Camp von einem anfangs belächeltem zu einem ernsthaften „Branche-trifft-Fachpresse“-Event gemausert.
Ehe jemand anders auf die Idee kommt so etwas in Europa aufzuziehen hat es die Messe mit Hilfe von Christina Kulling (Bild oben) und ihrem Unternehmen Event of Sport schnell selbst gemacht. Dabei konnte die einst bei Specialized in Europa für diverse Events verantwortliche Kulling auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Kulling lenkte das mit ihr zusammen arbeitende Eurobike-Team in Friedrichshafen gekonnt als Projektkoordinatorin der Eurobike Media Days um die organisatorischen Tücken und Lücken einer solchen Außen-Veranstaltung.
Natürlich gibt es Verbesserungsvorschläge. Stellvertretend für viele Aussteller fragte sich Derby Cycle’s Kommunikationschef Arne Sudhoff, ob man beim nächsten Mal mit der gleichen Standfläche und Personal auflaufen müsse.
Fakt ist: Auch wenn die Zahl mehr als 120 Medienvertreter groß erscheint: Auf einem abgeschirmten Außengelände mit 19 Ausstellern – verteilt auf drei Tage – verläuft sie sich. Aber genau das lernten Aussteller und Medienvertreter zu schätzen: Es gab kein Gerangel um Interviews, Fotos und irgendwelche Testräder. Endlich hatte man einmal die Ruhe sich detailliert auszutauschen.
Viele Medienvertreter sprachen auch von dem Druck, der dieser Event für sie aus dem Kessel nimmt. Auf der Eurobike selbst sei es einfach unmöglich alles genau im Auge zu behalten.
Mehr zu den Eurobike Media Days 2015 in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
Text/Fotos: Jo Beckendorff