Eigentlich sind die Unternehmen Fahrer Berlin und Osprey für ihre Fahrradtaschen – beziehungsweise -Rucksäcke bekannt. Mit der aktuellen Situation der Corona-Pandemie haben sie wie viele andere Firmen ihre Produktion auf Atemschutzmasken erweitert: nicht nur weil diese dringend gebraucht werden, sondern auch, weil damit Arbeitsplätze erhalten werden.
So kann das Unternehmen Fahrer Berlin, das seine Taschen und Accessoires in Berlin und dem Umland fertigen lässt, mit den neu angebotenen Mund-/Nasenmasken die Nähereien auslasten und damit Arbeitsplätze erhalten – wie bei einem ihrer Partner, bei dem aufgrund stornierter Lieferungen von Großkunden zehn Mitarbeiterinnen entlassen werden sollten.
Die weißen Baumwoll-Masken mit dem eingearbeiteten Nasenbügel sind waschbar und vielfach verwendbar. »Sie sind nicht für Ärzte und Pfleger gedacht, sondern für Kleinunternehmen, die ihre Mitarbeiter und Kunden schützen wollen – also beispielsweise für Fahrradhändler und Werkstattmitarbeiter«, beschreibt Kommunikationsleiter Nico Wünsche das kochfeste Produkt gegenüber dem Pressedienst Fahrrad. Er geht davon aus, dass die Maskenpflicht für jeden kommen wird – siehe Jena und Österreich.
Der Vertrieb soll erst einmal über den eigenen Online-Shop mit einer extra Landingpage anlaufen und das große Netzwerk mit vielen Be-to-Be-Kontakten genutzt werden. Wenn die Produktion richtig angelaufen ist, sollen auch Endkunden direkt angesprochen werden. »Wir wollen das Thema aber in erster Linie regional halten und insbesondere regionale Handelspartner unterstützen. Hamsterkäufe oder teure Ebay-Verkäufe sollen auf keinen Fall passieren. Andere sollen sich nicht dran bereichern«, stellt Nico Wünsche klar. Und: »Es ist für uns dabei kein Projekt für die nächsten zwei Wochen, sondern die nächsten eineinhalb Jahre.«
Auch für Radfahrer empfehlen die Berliner die Mund-/Nasenmaske, denn sie eigne sich auch, um Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Zielgruppe ist dabei sicherlich nicht der Radsportler, sondern eher der Radler im dichten Straßenverkehr.
Osprey: Masken für Angestellte im Gesundheitswesen
In Cortez im US-Bundesstaat Colorado, näht das Garantie- und Reparaturteam des Rucksackspezialisten Osprey nun ausschließlich Stoffmasken für Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Einsatzkräfte – ungefähr 100 Stück pro Tag. Die mehrfach waschbaren Masken werden derzeit an Helfer im Bereich Alten- und Krankenpflege in der Region verteilt. Sobald die Anforderungen in und um Cortez erfüllt sind, will Osprey die Verteilung auch auf zusätzliche Gesundheitseinrichtungen ausweiten. Produziert würden die Masken so lange wie nötig.
»In dieser noch nie da gewesen Zeit bin ich von der Reaktion unseres Teams inspiriert«, sagte Layne Rigney, President von Osprey Packs International. »Während sich unser Produktteam für die Entwicklung der Produkte der kommenden Saison einsetzt, widmet sich unser Reparaturteam dem Gesundheitswesen und versucht mit aller Kraft lokale Pflegekräfte, wo es geht zu unterstützen. Das Reparaturteam gibt unserem gesamten Unternehmen etwas, auf das wir stolz sein können, und wir hoffen, dass dies andere mit den verfügbaren Ressourcen dazu inspiriert, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.«
Fotos: Fahrer Berlin, Osprey/Andrew Baxley