Dass der Fahrradhandel auch trotz Corona-Krise Anlass zum Optimismus hat, ist mittlerweile bekannt. Der gewaltige Ansturm auf die Läden nach dem Lockdown und die Nachfrage nach neuen Fahrrädern ist eine noch nie dagewesene Situation. Das Fahrrad boomt.
Auf Instagram gab es gar Bilder von leeren Präsentationsständern zu sehen und dazu die Meldung »ausverkauft« oder »machen für zwei Tage zu, weil wir neue Räder aufbauen müssen«.
Mancher Kunde muss sich damit abfinden, dass er ein paar Wochen auf einen Termin warten muss. Diese Situation hat viele an die ersten Corona-Erfahrungen mit leeren Klopapier-Regalen erinnert und schon kursiert im Netz: Fahrräder sind das neue Klopapier. Befragt man Google dazu, werden seitenweise Ergebnisse zu Tage gefördert. Unverkennbar: Das Thema ist zurzeit in allen Kanälen mit dem Tenor – das Fahrrad boomt. Berichte von Schlangen vor den Fahrradgeschäften, überarbeitetem Verkäufer und Werkstattpersonal, ausverkaufter Ware. In einem Artikel auf faz.net wird das Ausmaß am Beispiel Stadler Frankfurt und den genannten Verkaufszahlen deutlich. Waren es für gewöhnlich an einem Samstag durchschnittlich 60 verkaufte Fahrräder, wurden am stärksten Samstag nach der Wiedereröffnung 435 gezählt. In der Folge habe sich der Verkauf auf 300 eingependelt, wird der Filialleiter Robert Raguz zitiert.
Ob die jetzt leeren Regale schnell wieder aufgefüllt werden können, ist nicht immer gesichert. Lieferschwierigkeiten, die teilweise auch schon vor der Pandemie existierten, werden bei unterbrochenen Lieferketten nicht einfach aus dem Weg zu räumen sein.
»Abgerechnet wird am Ende des Jahres. Wir haben jetzt eine sehr starke Nachfrage. Wie nachhaltig diese sein wird, ist die Frage«, sagt Albert Herresthal, Geschäftsführer des VSF e. V. in einer digitalen Pressekonferenz mit Branchenkennern, die der Pressedienst Fahrrad veranstaltete.
Mehr zur Lage des Fahrradfachhandels erfahren Sie in der nächsten Ausgabe des RadMarkt.
Foto: pd-f/Flyer