Navigations-Pionier Garmin Ltd. hat im ersten Halbjahr 2018 einen Gesamtumsatz von 1,605 Milliarden US$ (1,381 Milliarden Euro) erzielt. Verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres ist das ein Plus von 9 Prozent.
Bis auf die Produktsparte Auto konnten die vier weiteren (Fitness, Marine, Aviation und Outdoor) zweistellig wachsen. Was dem börsennotierten Anbieter allerdings über die letzten Jahren gelungen ist: sich allmählich von der Abhängigkeit des darbenden Auto-Bereichs lösen. Heißt, das dieser Sektor nur noch einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtumsatz einnimmt. Der Auto-Umsatz 01-06/2018 lag bei 321,439 Millionen US$ (276,556 Millionen Euro). Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2017 ist das ein Minus von 16 Prozent.
Kommen wir zu den positiven Zahlen: Der Outdoor-Sektor nimmt mit einem Anteil von 21,5 Prozent inzwischen ein größeres Stück vom Kuchen ein wie der bisher immer führende Auto-Sektor. In Zahlen: Die Outdoor-Sparte steuerte in den ersten sechs Monaten 345,899 Millionen US$ (297,586 Millionen Euro, plus 11 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.
Die Aviation-Sparte brachte es mit ihrem Umsatz 01-06/2018 in Höhe von 298,719 Millionen US$ (256,996 Millionen Euro) auf einen Umsatzanteil von 18,6 Prozent. Hier wuchsen die Verkäufe im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 21 Prozent.
Die Marine-Sparte brachte es mit ihrem Umsatz 01-06/2018 in Höhe von 248,138 Millionen US$ (213,483 Millionen Euro) auf einen Umsatzanteil von 15,5 Prozent. Hier wuchsen die Verkäufe im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 17 Prozent.
Die Fitness-Sparte beinhaltet auch die Fahrradprodukte von Garmin. Sie schaffte mit ihrem Umsatz 01-06/2018 in Höhe von 391,130 Millionen US$ (336,505 Millionen Euro) einen Umsatzanteil von 24,4 Prozent. Hier wuchsen die Verkäufe im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 24,4 Prozent. Heißt auch: Die Fitness-Sparte macht mittlerweile das größte Stück vom Garmin-Kuchen aus. Sowohl Fitness- als auch Outdoor- haben die Auto-Sparte überflügelt.
Das gute Abschneiden der Fitness-Sparte erklärt der börsennotierte Anbieter mit seinem in der Kategorie Advanced Wellness im zweiten Verkaufsquartal gut eingeführten Musikangebot »Vívoactive 3 Music«. Zudem habe man im Fahrradbereich die neuen »Edge«-Fahrradcomputer und die neue »Varia«-Fahrradbeleuchtung auf den Markt gebracht. Die würden ihren Teil zum Wachstum beitragen. Somit konnte auch der operative Gewinn der Fitness-Sparte im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 40 Prozent nach oben gefahren werden. O-Ton Garmin: »Wir sehen weiterhin Möglichkeiten für fortgeschrittene Wearables im Fitnessbereich.«
Garmin-CEO Cliff Pemble äußert sich wie folgt: »Wir haben revolutionäre Produkte eingeführt und sind mit unserer Leistung im ersten Halbjahr 2018 zufrieden. Die Ergebnisse, die wir bisher im Jahr 2018 erzielt haben, stimmen uns zuversichtlich, unsere Prognose für das Gesamtjahr zu erhöhen. Wir schauen positiv auf die zweite Jahreshälfte.«
Somit wurde die 2018er-Prognose wie folgt nach oben nachjustiert: Ging man bisher von einem Gesamtumsatz von circa 3,2 Milliarden US$ (2,75 Milliarden Euro) aus, sind es jetzt um die 3,3 Milliarden US$ (2,84 Milliarden Euro). Und mit Blick auf die erfolgreiche Fitness-Sparte mit ihren Fahrradprodukten war man bisher von einem gleichbleibenden Ergebnis zum Vorjahr ausgegangen. Jetzt rechnet man mit Blick auf die guten ersten Halbjahres-Zahlen mit einem 2018er-Umsatzplus von circa 10 Prozent.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Garmin