Laut Meldungen aus Taiwan haben die Aktionäre des größten heimischen Fahrradproduzenten Giant Manfacturing Co., Ltd. auf der Jahres-Hauptversammlung am letzten Freitag (21. Juni) den Plan des Unternehmens mehrheitlich abgesegnet, mit einer Tochtergesellschaft in China das dortige Börsenparkett zu betreten. Heißt, dass Giant Light Metal Technology (Kunshan) Co. als sogenannte A-Aktie in der chinesischem Währung Yuan gelistet werden soll. Von einer Börsennotierung in China verspricht sich der taiwanesische Produzent, mehr Mittel für eine schnellere Expansion und eine größere Sichtbarkeit auf dem chinesischen Markt aufzubringen.
Somit ist klar, dass Giant nach dieser von seinen Aktionären getroffene Entscheidung bis Ende des Jahres einen Antrag bei der China Securities Regulatory Commission zur Zulassung der A-Aktie an der China-Börse einreichen wird. Bei dieser A-Aktiennotierung will Giant Manufacturing eigenen Angaben zufolge einen Kontrollanteil an der Tochtergesellschaft weiter in seinen Händen halten.
Laut Meldungen aus Taiwan ist Giant Light Metal Technology (Kunshan) Co. »ein führender Produzent von fertigen und halbfertigen Aluminium-Industrieprodukten für Fahrräder und Motorräder in Ostchina«. Mit einem Börsengang erhofft sich das Unternehmen, die finanziellen Mittel für eine gezielte Expansion in die Produktion für die Automobil-, Hochgeschwindigkeitszug- und Flugzeug-Branche stemmen zu können.
Was die auch auf der Jahres-Hauptversammlung bekannt gegebenen Geschäftszahlen des ersten Quartals 2019 betrifft, erzielte Taiwans führender Fahrradproduzent einen konsolidierten Gesamtumsatz von 14,69 Milliarden TWD (416,19 Millionen Euro). Vergleichen mit den ersten drei Monaten des Vorjahres entspricht das einem Umsatzwachstum von 5,2 Prozent. Giant begründet dieses Wachstum mit der steigenden Nachfrage nach E-Bikes auf dem europäischen Markt sowie höheren Umsätzen auf dem ansonsten derzeit weiterhin darbenden China-Markt. Der Reingewinn des ersten Verkaufsquartals 2019 lag bei 680 Millionen TWD (19,26 Millionen Euro, plus 17,9 Prozent). Zum Vergleich: In den ersten drei Monaten des Vorjahres war der Reingewinn noch um 17 Prozent auf 577 Millionen TWD (16,35 Millionen Euro) eingebrochen. Damals begründete Giant diese Schwächephase mit sowohl mit dem ungünstigen Wechselkurs zum chinesischen Yuan als auch mit der niedrigeren OEM-Marge und der schwachen inländischen Nachfrage nach Fahrrädern in China. Dank E-Bikes und höheren Umsätzen in China sind die Taiwaner nun wieder mit dem Reingewinn Januar bis März ungefähr dort, wo sie bereits im Geschäftsjahr 2017 waren.
Text/Foto: Jo Beckendorff