Am 27. September 2018 hatte die Govecs AG (alias Govecs Group) zusammen mit ihren bestehenden Aktionären bekannt gegeben, die Zeichnungsfrist für den beabsichtigten Börsengang des Unternehmens bis 8. November 2018 zu verlängern. In der Zwischenzeit hat der 2009 gegründete Anbieter aus München sein Geschäft weiter kräftig ausgebaut. Kurz vor der oben genannten Ankündigung wurde eine Absichtserklärung für die Lieferung von 6.000 E-Scootern für den Londoner Sharing-Markt unterzeichnet. Am 2. Oktober startete der mittlerweile zum führenden Hersteller von E-Rollern in Europa gewachsene Anbieter mit HappyScooter seine eigene Retail-Plattform. Und letzten Donnerstag (18. Oktober) gaben die Münchener bekannt, einen Kaufvertrag mit dem spanischen Kraftroller-Hersteller Rieju S.A. abgeschlossen zu haben. Vertragsgegenstand: der Erwerb des neuen Rieju-Elektroroller-Modells »Flexy«, das Govecs weiter entwickeln will. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Mit dem E-Scooter »Flexy« ergänzt Govecs sein Produktportfolio um ein Elektroroller-Modell im mittleren Preissegment. »Flexy« eignet sich Govecs zufolge »durch ein modulares Design für alle Govecs-Zielgruppen, ob Sharing-Anbieter, Lieferdienste oder Endverbraucher«.
Die Serienproduktion von »Flexy« übernimmt Rieju im Auftrag von Govecs. Heißt auch: Die Münchener haben sich mit dem »Flexy«-Kauf zusätzliche Produktionskapazitäten »für die Herstellung von bis zu 12.000 Elektrorollern pro Jahr vertraglich« gesichert. Darin enthalten ist auch die Herstellung der Elmoto-Modelle. Anmerkung von RadMarkt: Govecs Group hatte den E-Leichtkraftrad-Pionier Elmoto im Juli 2018 vom damaligen Eigentümer ID-Bike GmbH übernommen.
Govecs geht davon aus, bei Bedarf auch andere E-Scooter-Modelle in den Produktionsanlagen von Rieju im spanischen Figueres (nahe der Grenze zu Frankreich) fertigen lassen zu können. Die Produktionskapazität würde ausreichen, um den erwarteten steigenden Produktionsbedarf bis zum Jahr 2021 zu decken und die eingeschlagene Govecs-Wachstumsstrategie schneller und mit geringerem Risiko fortführen zu können.
Vor diesem Hintergrund erwarten die Münchener, dass die geplanten Investitionen in die Erweiterung der eigenen Produktionskapazitäten im polnischen Wroclaw »um bis zu 10 Millionen Euro reduziert werden können«. Diese Meldung dürfte auch Aktionäre interessieren, die gespannt auf den Börsengang des auf Europa-Produktion setzenden Anbieters Govecs AG hinfiebern.
Mehr zu Govecs unter www.govecsgroup.com.
Text: Jo Beckendorff