Auf der Eurobike und eine Woche später auf der Winora-Hausmesse konnten die Händler sehen, mit welchem Grundverständnis dieser Hersteller das Thema Elektrorad angeht: Im City- und Trekkingbereich stehen die Zeichen auf Kontinuität, bei Haibike aber wird wieder kräftig zugebissen, vor allem mit E-Mountainbikes. Und jetzt reicht die Palette sogar bis zum E-Rennrad…
Bei dem Modell Haibike Xduro Race ist aber zugleich deutlich geworden, in welchem Spannungsfeld sich das Elektrifizieren eines Rennrades bewegt, und damit ist nicht die tiefe Bestürzung der überwiegend strukturkonservativen Forengemeinde gemeint. Vielmehr zeigt sich, dass ein Rennlenker allein noch kein Rennrad macht. Der prozentuale Gewichtszuwachs durch die Integration eines Hilfsantriebs fällt nämlich bei keiner Radgattung so deutlich aus wie beim Rennrad. Auch die für ein S-Pedelec obligatorischen Anbauteile wie Rückspiegel und Nummernschildhalter tragen dazu bei, dass das Ergebnis eher ein Speedbike mit Rennlenker ist, das sich mit anderen S-Pedelecs vergleichen lassen muss. Das Ergebnis ist gleichwohl ansehnlich – wenn auch mit 5.999 Euro kein Schnäppchen –, nicht zuletzt wegen der gemeinsam mit Trelock entwickelten, bündigen Vorder– und Rückleuchte.
Der Schwerpunkt von Haibike liegt ansonsten unzweifelhaft beim E-MTB. Man wartet hier mit 37 Modellen auf und nennt sich Vollsortimenter im sportiven E-Segment.
Mit dem Xduro RS wurde nun auch erstes S-Fully erschaffen, dessen Einsatzbereich vielleicht sogar etwas mehr auf der Straße liegt.
Dagegen setzt Winora bei alltäglichen E-Bikes eindeutig auf Kontinuität, spricht sogar vom zweijährigen Modellzyklus, auch wenn natürlich der neue Bosch-Antrieb zu sehen ist. Aber selbst der Classic-Plus-Antrieb ist stark präsent etwa bei der Marke Sinus.
Im nicht motorisierten Bereich zeigt Winora-Flagge, weil die Nachfrage nach einem deutlichen Durchhänger wieder etwas anziehe. Modelle mit SRAM Dual Drive sollen den Kunden abholen, der viel Übersetzung und wenig Kettenblattsalat wünscht.
Und bei Haibike gab es für den unmotorisierten Bereich zwei neue Karbonrahmen zu sehen für ein leichtes Enduro-Bike in 27,5 und 29 Zoll.
Der vollständige Text ist in der Oktober-Ausgabe des RadMarkt zu lesen.
Text/Fotos: Michael Bollschweiler