Helen of Troy 2022/23: Restrukturierung läuft weiter
Im vom 1. Dezember bis 28. Februar laufenden vierten Verkaufsquartal seines Geschäftsjahres 2022/23 hat der US-amerikanische Konsumgüter-Konzern Helen of Troy Limited im Rahmen seines globalen Restrukturierungsplans - dem sogenannten »Projekt Pegasus« - Änderungen an der Struktur der Organisation vorgenommen. Größtes Ergebnis dieser Änderungen: die bisherigen Geschäftsbereiche »Health & Wellness« und »Beauty« werden in »Beauty & Wellness« gebündelt. Somit lenkt das Unternehmen nur noch zwei anstelle von drei berichtspflichtige Geschäftssegmente – nämlich »Beauty & Wellness« und »Home & Outdoor«.
Im Helen of Troy-Portfolio innerhalb des Geschäftsbereichs »Home & Outdoor« enthalten: die Marken Hydro Flask, Oxo und Osprey Packs.Foto: Helen of Troy

Diese erzielten im vierten Geschäftsquartal einen Gesamtumsatz von 484,6 Millionen USD (438,4 Millionen Euro). Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ist das ein Minus von 16,7 Prozent. Von diesem Gesamtumsatz entfallen 211,9 Millionen USD (191,7 Millionen Euro) auf »Home & Outdoor« (plus 0,5 Prozent) sowie 272,7 Millionen USD (246,7 Millionen Euro) auf »Beauty & Wellness« (minus 26,5 Prozent).
Anders ausgedrückt: während der Geschäftsbereich »Home & Outdoor«, der unter anderem die auch in der Fahrrad-Branche bekannten Marken Hydro Flask (Thermos-Trinkflaschen- und -Essbehälter), Oxo (In- und Outdoor-Haushaltsprodukte) und die Outdoor-Marke-Marke Osprey Packs lenkt, sich im vierten Quartal achtbar aus der Affäre ziehen konnte, rutschte die neu geformte Schwester »Beauty & Wellness« aus.
Der Nettogewinn lag mit seinen 36,2 Millionen USD (32,8 Millionen Euro) im Vergleich mit 9,1 Prozent im Minus.
Dazu Helen of Troy-CEO Julien R. Mininberg: »Ich freue mich, dass unsere finanzielle Leistung einschließlich unseres Umsatzes und des bereinigten Gewinns je Aktie in einem der unvorhersehbarsten und schwierigsten Jahre seit Menschengedenken im vierten Quartal besser als erwartet ausgefallen ist. Wir haben unsere bereinigte operative Marge gesteigert und einen starken freien Cashflow erwirtschaftet. Wir haben diesen Cashflow und die schneller als erwarteten Fortschritte bei der Initiative zum Abbau der Lagerbestände genutzt, um den Schuldenabbau im Quartal zu beschleunigen. Unser Endbestand liegt jetzt trotz der jüngsten Bestandskorrekturen im Einzelhandel und unserer Übernahmen von Osprey und Curlsmith unter dem des Geschäftsjahres 2021. Auch operativ haben wir bedeutende Fortschritte gemacht. Wir haben mit der Auslieferung aus unserer neuen, hochmodernen Vertriebsanlage in Tennessee begonnen, die bereits zur Konsolidierung mehrerer Nebenanlagen beigetragen hat und ein wichtiger Bestandteil unseres mehrjährigen Plans zur Optimierung unserer Vertriebsbasis und -effizienz ist.«
Das Gesamtjahr 2022/23
Was das bis 28. Februar 2023 laufende Geschäftsjahr 2022/23 betrifft, erwirtschaftete Helen of Troy einen konsolidierten Nettoumsatz in Höhe von 2,07 Milliarden US-Dollar (1,87 Milliarden Euro). Verglichen mit dem Vorjahr 2021/22 ist das ein Minus 6,8 Prozent. Der Nettogewinn in Höhe von 143,3 Millionen USD (129,7 Millionen Euro) rutschte im Vergleich mit 36,0 Prozent in den Keller.
Ausblick
Für das bis 28. Februar 2024 laufende Geschäftsjahr 2023/24 gehen die börsennotierten US-Amerikaner von einem konsolidierten Nettoumsatz in der Spanne von 1,97 bis 2,02 Milliarden USD (1,78 bis 1,83 Milliarden Euro) aus. Das würde im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 5,2 bis 2,8 Prozent bedeuten.
Darin enthalten: »Ein Rückgang von 35 Millionen USD (31,7 Millionen Euro) bzw. 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der sich aus der Streichung der Umsätze von Bed, Bath & Beyond aus unserer Prognose ergibt, sowie ein Rückgang in ähnlicher Größenordnung aufgrund unserer Pegasus SKU-Rationalisierungsinitiative. Die Umsatzprognose des Unternehmens spiegelt wider, was es für eine anhaltende Verlangsamung der Konjunktur und Unsicherheiten im Ausgabeverhalten hält, insbesondere für die Kategorien des gehobenen Bedarfs. Sie spiegeln auch die Überzeugung des Unternehmens wider, dass die Verbraucher im derzeitigen Umfeld von Inflation und höheren Zinssätzen Wertvorstellungen bevorzugen. Das Unternehmen hat einen gewissen Abbau von Handelsbeständen auf sequentieller Basis festgestellt, da viele wichtige Einzelhändler ihre Lagerbestände reduziert haben, und erwartet, dass der Eingangsverkauf im Geschäftsjahr 2024 eher dem Durchverkauf entsprechen wird.«
Anmerkung des RadMarkt: »SKU« steht für »Stock Keeping Unit«. Dabei handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um eine individuelle Registrier- bzw. Artikelnummer, die einem spezifischen Produkt zugewiesen wird.

Text: Jo Beckendorff

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