»Wir haben für das vierte Quartal einen Nettoumsatz und einen bereinigten verwässerten Gewinn pro Aktie gemeldet, die die im Januar gegebene Prognosespanne erfüllt haben«, betont Helen of Troy-CEO Noel M. Geoffroy bei Vorlage der vierten Quartals- und Ganzjahres-Zahlen 2024/2025, »im Laufe des Quartals haben wir eine starke Entwicklung bei Wellness, Oxo, Osprey und International sowie einen besser als erwarteten Beitrag von Olive & June verzeichnet. Wenn wir das gesamte Geschäftsjahr betrachten, haben wir eine Reihe wichtiger Ziele erreicht, darunter die notwendigen und gezielten Maßnahmen zur Neuausrichtung und Revitalisierung unserer Marken und unseres Geschäfts, die größten Einsparungen des Jahres im Rahmen des Projekts Pegasus und die Erweiterung unseres globalen Portfolios durch die Übernahme von Olive & June um eine Marke mit sofortigem Wertzuwachs.«
Der oben genannte konsolidierte Nettoumsatz des vierten Verkaufsquartals teilt sich auf die im letzten Jahr von drei auf zwei reduzierten Helen of Troy-Geschäftsfelder wie folgt auf:
Home & Outdoor: 219,82 Millionen USD (193,52 Millionen Euro, minus 1,7 Prozent)
Beauty & Wellness: 266,07 Millionen USD (234,23 Millionen Euro, plus 0,7 Prozent)
Das Geschäftsfeld Home & Outdoor beherbergt unter anderen das auch unter Radlern bekannte Markentrio Hydro Flask (Thermos-Trinkflaschen- und -Essbehälter), Oxo (In- und Outdoor-Haushaltsprodukte) und Osprey Packs (Rucksäcke inklusive Bike-Packs und Reisetaschen) unter seinem Dach.
Der Umsatzrückgang dieses Geschäftsbereichs ist laut Helen of Troy in erster Linie sowohl auf die anhaltende Wettbewerbsintensität in der Kategorie isolierter Getränkeprodukte als auch auf eine schwächere allgemeine Verbrauchernachfrage, geringere Nachschub-Bestellungen von Einzelhandels-Kunden und einen Verkaufsrückgang sogenannter Closeout-Vertriebskanäle zurückzuführen.
Die gute Nachricht: diese Faktoren wurden teilweise »durch höhere internationale Umsätze in allen Kategorien, einen Anstieg der Online-Verkäufe in der Kategorie Haushalte und neue und erweiterte Einzelhandels-Vertriebskanäle in den Kategorien isolierter Getränke und Haushalte« ausgeglichen.
So betrug das Betriebsergebnis (EBIT) des vierten Geschäftsquartals von Home & Outdoor 32,3 Millionen USD (28,4 Millionen Euro). Das entspricht 14,7 Prozent des Nettoumsatzes des Segments. Im vergleichbaren Vorjahres-Zeitraum waren es 35,0 Millionen USD (30,8 Millionen Euro) und 15,7 Prozent des Nettoumsatzes. Das bereinigte Betriebsergebnis sank um 5,8 Prozent auf 39,3 Millionen USD (34,60 Millionen Euro).
Mit diesem vierten Quartalsergebnis im Rücken schloss Helen of Troy sein Geschäftsjahr 2024/2025 mit einem konsolidierten Netto-Gesamtumsatz in Höhe von 1,91 Milliarden USD (1,68 Milliarden Euro) ab. Gegenüber dem Vorjahr 2023/2024 ist das ein einstelliger Rückgang von 4,9 Prozent.
Ausblick
Was das am 1. März angelaufene Helen of Troy-Geschäftsjahr 2025/2026 betrifft, will das Unternehmen »aufgrund der sich entwickelnden globalen Tarifpolitik und der damit verbundenen geschäftlichen und makroökonomischen Unsicherheiten zum jetzigen Zeitpunkt keinen Ausblick« geben.
Allerdings wurden schon einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen: um das Zollrisiko zu mindern, bemüht sich das Unternehmen derzeit verstärkt darum, seine Produktion außerhalb Chinas in Regionen zu diversifizieren, in denen es niedrigere Zölle oder Gesamtkosten erwartet.
Eingeleitete Vorsichtsmaßnahmen
So geht der Anbieter davon aus, die Kosten der von Zöllen betroffenen China-Ware bis Ende des Geschäftsjahres 2025/2026 auf weniger als 20 Prozent zu senken. Des Weiteren werden andere Maßnahmen zur Schadensbegrenzung – »darunter Kostensenkungen bei Lieferanten und Preiserhöhungen bei Kunden« – ergriffen.
Letztendlich heißt es dazu aus der texanischen Unternehmenszentrale in El Paso: »Zusätzlich zu den Unwägbarkeiten, die sich aus der sich entwickelnden globalen Tarifpolitik ergeben, ist das Unternehmen der Ansicht, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit ungünstiger Auswirkungen auf Inflation, Verbrauchervertrauen, Beschäftigung und allgemeine makroökonomische Bedingungen gibt, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar sind und außerhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen.«
Downsizing
Aus Gründen der Vorsicht und in Erwartung eines schwierigen und unsicheren Umfelds würden eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Erhaltung des Cashflows ergriffen. Dazu gehört zum Beispiel die Aussetzung von Projekten und Investitionen, die Kürzung und Verschiebung von Ausgaben für Marketing, Werbung und in die Entwicklung neuer Produkte, Maßnahmen zur Senkung der Gesamtpersonal-Kosten und Streichung der meisten Projekt- und Reisekosten, das kurzfristige Einfrieren der Einkäufe von Vorräten aus China etc.pp.
Durch diese Kostensenkungs-Maßnahme denkt Helen of Troy, 70 bis 80 Prozent der Auswirkungen der angekündigten Handelszölle im Geschäftsjahr 2025/2026 irgendwie ausgleichen zu können.
Text: Jo Beckendorff