Nach mehreren Monaten Auseinandersetzung mit den Prüfverfahren der Stiftung Warentest und eigenen Tests kommen Biketec, Bosch und Derby Cycle zu der Schlussfolgerung, dass Testergebnisse der StiWa bezüglich der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) und der Rahmenstabilität nicht reproduzierbar seien….
Bei der EMV zum Beispiel kritisiert Derby Cycle, dass bei Betätigung der Schiebehilfe, nicht bei 75 Prozent der Motorleistung wie von der relevanten DIN-Norm gefordert, gemessen worden sei. Darüber hinaus sein Überschreitungen der Grenzwerte in den eigenen Tests nicht aufgetreten.
Auch Bosch wehrt sich gegen behauptete elektromagnetische Störstrahlung seines Antriebssystems: Man habe nachweisen können, dass die von der Stiftung Warentest gefunden Ergebnisse falsch seien. Außerdem sei am getesteten Pegasus E-Bike mit Bosch-Antrieb entgegen dem anerkannten Stand der Technik keine Nachmessungen durch die Stiftung Warentest durchgeführt worden. Bei Nachmessungen seitens Bosch und TÜV an baugleichen Rädern konnten die von den Warentestern behaupteten Überschreitungen der Grenzwerte nicht reproduziert werden.
Der Schweizer Pedelec-Hersteller Flyer, bei dessen C-Flyer laut StiWa im Test ein Bruch am Ausfallende aufgetreten sei, bezeichnet die Testanordnung der StiWa als unpassend: „Die vorgenommene Einspannung des Rahmens gemäß StiWa ist völlig ungeeignet, um praxisrelevante Erkenntnisse zu gewinnen“, erläuterte Geschäftsführer Kurt Schär. Bei zehntausenden in den vergangenen zehn Jahren verkauften C-Flyern sei kein solcher Defekt bekannt.
Siegfried Neuberger, Geschäftsführer und langjähriger Technikchef des Zweirad-Industrie-Verbandes, bemängelte zudem eine mangelnde Transparenz der Untersuchungsverfahren. Die Testergebnisse seien nicht schnell und zuverlässig nachzuvollziehen gewesen: „Aus Sicht der Industrie ist es deshalb von großer Bedeutung, dass bei zukünftigen Tests alle Testkriterien offen gelegt werden, damit bereits vor der Veröffentlichung eine Analyse der Testergebnisse erfolgen kann.“