René Benkos österreichische Signa Holding kauft die in ihrer Heimat ansässige Möbelkette Kika/Leiner. Verkäufer ist der deutsch-südafrikanische Handelskonzern Steinhoff. Für die unter dem Signa Holding-Dach vertretene Signa Retail Group bedeutet die Übernahme von Kika/Leiner, neben ihren erfolgreichen Handelsbeteiligungen in Deutschland und im europäischen Sport E-Commerce erstmals auch den Einstieg des Unternehmens in den stationären Handel in Österreich.
Insgesamt lenkt die Signa Retail Group vier Divisionen. Die Premium Group ist mit der Kadewe-Gruppe sowie Mybestbrands im Markt. Die Sports Group lenkt neben Karstadt Sports die E-Commerce-Geschäfte von Fahrrad.de-Mutter Internetstores, Probikeshop, Outfitter und Tennispoint. Die Department Store Group hat die Karstadt-Warenhäuser sowie die Online-Plattformen Dressforless und Hood.de unter sich. Und die Food & Restaurant Group ist mit Karstadt Lebensmittel, Eataly und Le Buffet im Markt.
Durch den oben genannten Verkauf konnte eine drohende Insolvenz seitens Kika/Leiner verhindert und die Fortführung des österreichischen Traditionsunternehmens gesichert werden. Kika/Leiner beschäftigt an seinen etwa 70 Immobilienstandorten in der Heimat sowie einigen anderen mittel- und osteuropäischen Ländern rund 5.500 Mitarbeiter.
In den kommenden Wochen wird laut Signa Holding »gemeinsam mit der Geschäftsführung ein umfassendes Sanierungs- und Zukunftskonzept erarbeitet. Dabei werden alle Strukturen und Prozesse überprüft und verbessert.«
»Das Unternehmen ist werthaltig. Wir sind uns nach sorgfältiger Analyse absolut sicher, dass das Unternehmen wieder erfolgreich aufgestellt werden kann. Unser Fokus liegt in der Erarbeitung einer nachhaltigen und finanziell abgesicherten Perspektive für dieses österreichische Traditionsunternehmen und seine engagierten Mitarbeiter,« erklärt Signa Retail-Geschäftsführer Dr. Stephan Fanderl.
Über den Kaufpreis werden weder seitens Signa noch Kika/Leiner bzw. Verkäufer Steinhoff irgendwelche Angaben gemacht. Laut Pressemeldungen aus Österreich soll Signa Holding an die 450 Millionen Euro für die Kika/Leiner-Immobilienstandorte und 1 Euro für das Kika/Leiner-Einzelhandelsgeschäft bezahlen. Ob der Kauf von Kika/Leiner in seiner Heimat Österreich Investor und Signa-Holding-Macher René Benko von seinem großen Traum einer deutschen Warenhaus-Allianz abhält, ist eine andere Frage. Mehrere Versuche, seine Karstadt-Warenhäuser mit Mitbewerber Galeria Kaufhof zu fusionieren, sind bis dato gescheitert.
Text: Jo Beckendorff