Was sich bereits Anfang Februar auf der traditionellen Intersport-Pressekonferenz auf der Ispo Munich 2019 abzeichnete, wurde gestern (3. April) offiziell bekannt gegeben: die am 9. Januar 2018 verkündete strategische Partnerschaft zwischen den Einkaufsgenossen der Intersport Deutschland eG und Karstadt Sports-Mutter Signa Sports Group (später in Signa Sports United umbenannt) wird offiziell zum 30. Juni 2019 beendet. Darauf haben sich die Intersport-Deutschland im Namen ihrer Sechs-Länder-Verbundgruppe und Karstadt Sports-Mutter Signa Sports Group (später in Signa Sports United umbenannt) geeinigt.
Mit dem Zusammenschluss sollte eine Einkaufsmacht entstehen, die laut damaligen Aussagen »nicht nur in Deutschland, sondern auch international punkten wird«.
Kurzer Blick zurück: der damals die Intersport Verbundgruppe lenkende (auch in der Fahrradbranche bekannte) Vorstandsvorsitzende Kim Roether hatte folgendes Statement zur Partnerschaft mit Signa Sports Group/Signa Sports United abgegeben: »Für den inhabergeführten Sportfachhandel in Deutschland ist die Partnerschaft mit der Signa Sports Group ein starkes Signal. Indem wir unsere Kräfte bündeln, verleihen wir unserer Stimme als Intersport-Gemeinschaft noch mehr Gewicht. Gerade in Zeiten großer Marktveränderungen ist es entscheidend, strategische Allianzen zu schmieden. Wir haben damit die besten Voraussetzungen, um auch in Zukunft als Gruppe wirtschaftlich erfolgreich zu sein.« Signa Sports United ist nicht nur Eigentümer von Filialist Karstadt Sports, sondern hält unter anderem auch Mehrheitsanteile an Internetstores GmbH (Mutter der Online-Bike- und Outdoor Händlern wie Addnature, Bikester, Brügelmann, Campz, Fahrrad.de etc.) und Probikeshop (Online-Bike-Händler in Frankreich) in seinen Händen.
Erste Intersport-Bedenken kamen auf, als die Signa Retail Group – unter anderem Mutter von Signa Sports United – den Zusammenschluss seiner Karstadt-Warenhäuser mit dem ins Straucheln geratenen deutschen Kaufhaus-Mitbewerber Galeria Kaufhof bekannt gab. Dazu heißt es nun trocken in einem aktuellen Intersport-Pressemeldung zur Beendigung der Partnerschaft: »Im Zuge des Zusammengehens von Galeria Kaufhof und Karstadt Warenhaus stärkt das Warenhaus-Unternehmen das Geschäftsfeld Sport.«
Und weiter: »Mit der großen Zahl an existierenden und künftigen Sportabteilungen sowie den bestehenden und mehreren neuen Sporthäusern an hochattraktiven Standorten verfügt das Warenhaus-Unternehmen über eine deutlich gesteigerte Einkaufskompetenz. Hinzu kommt im Zuge der Reintegration und Stärkung des Sport-Einkaufs eine wesentlich breitere und speziellere Expertise für den Beschaffungsmarkt.«
Aus diesem Grund würde man nun die Kooperation mit der Karstadt Sports GmbH beenden. Damit entfalle auch eine etwaige Zentralregulierung von Intersport Deutschland für die Karstadt Sports GmbH zum 30.06.2019.
Dazu Karstadt Sports-CEO Jens Dunkel: »Die Beendigung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Intersport ist eine Folge unserer größeren Zahl von Filialen und Abteilungen und der daraus resultierenden, neuen Einkaufskompetenz.« Die erfolgreiche Partnerschaft der Tennis-Point GmbH als Teil der Signa Sports United würde hingegen fortgesetzt.
Fakt ist aber auch, dass sich die Intersport-Verbundgruppe nach Ausscheiden von Kim Roether auch strategisch neu aufgestellt hat. So erklärt der derzeitige Intersport Deutschland-COO Frank Geisler unter anderem: »Wir wollen Intersport als Händlerorganisation weiter stärken und haben dabei ganz klar unsere Mitglieder im Fokus.«
Text: Jo Beckendorff