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Ispo Munich: nach langer Pause mit »new perspectives on sports«
Nach langer Zeit wieder von Angesicht zu Angesicht-Talk – hier am Deuter-Stand.

Mit alles in allem 1.700 internationalen Ausstellern und laut Ispo-Macher Messe München rund 40.000 Fachbesuchern aus 117 Ländern feierte die renommierte internationale Sportmesse Ispo Munich (28. – 30. November 2022) einen gelungenen Restart.

Restart deshalb, weil die Messe nach zweieinhalb (Corona-)Jahren endlich einmal wieder vor Ort stattfinden konnte. Restart aber auch deshalb, weil dieser traditionelle Branchentreff nicht mehr wie bisher Ende Januar/Anfang Februar seine Tore öffnete, sondern erstmals (inklusive aktualisierten Konzept) schon im November.
Knapp 90 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland – genauer gesagt aus über 50 Ländern. Laut Messe München waren in diesem Jahr »Deutschland, Italien, Frankreich, China und Taiwan« die Länder mit den meisten Ausstellern. Was auffällt: circa 20 Prozent davon waren erstmals auf der Ispo Munich dabei. Der Anteil der ausländischen Fachbesucher an den insgesamt 40.000 Messebesuchern lag bei imposanten 73 Prozent. Die Top Five-Teilnehmer-Länder waren Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Österreich.
Kleiner aber feiner
Auch wenn die Ispo Munich nicht mehr an ihre Hochzeiten mit über 18 ausgebuchten Hallen herankommt: die Freude, sich endlich einmal von Angesicht zu Angesicht wieder zu sehen, war groß.
Dass sich diese Messe nun mit zehn ausgebuchten Hallen begnügt, liegt nicht nur an den rasanten Veränderungen der Messe-Landschaft, sondern  der sich auch daraus ergebenden Tatsache, dass »der große Stand-Protz« der Vergangenheit angehört. Sicherlich gab es hier und dort noch große Stände. Aber auch die geben sich mit einem reduzierten »Understatement«-Aufbau zufrieden. Eine Mehrheit setzt aber auf kleinere »let’s do nothing but business«-Stände. Und um Business und weniger Show sollte es nun einmal auf einer Fachmesse gehen!
Nachhaltigkeit im Rampenlicht
Ein Thema überstrahlte in diesem Jahr alles: Nachhaltigkeit. Ohne Nachhaltigkeit kann sich kein Aussteller mehr blicken lassen. Nach wie vor spielt hier die Outdoor-Branche eine Vorreiter-Rolle. Dabei geht es nicht nur um die innovative Verarbeitung umweltfreundlicher Materialien, sondern auch um die gesamte Wertschöpfungskette – vom Design über die Produktion bis hin zur Verpackung. »Im Augenblick ist Nachhaltigkeit für die Allermeisten ein Add-on in der Kaufentscheidung«, bestätigt »Vorreiterin« und Vaude-CEO Antje von Dewitz.
Nachhaltiges Wirtschaften stand auch bei der Verleihung des neu konzipierten Ispo-Cups im Vordergrund. Der wurde am Abend des ersten Messetags an U.S.-Outdoorer Patagonia »für außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement« übergeben.
Das Unternehmen steht bereits seit Jahrzehnten für den Kampf gegen die Klima- und Umweltkrise. »Wir fühlen uns sehr geehrt, den Ispo-Cup für unsere Arbeit zu erhalten«, betonte Patagonia-CEO Ryan Gellert bei der Preisverleihung, »als eine Branche, die die Liebe zur Natur vereint, ist dies der Moment, mutig zu sein und weiter an der Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks zu arbeiten sowie diejenigen zu unterstützen, die sich für die Rettung unseres Heimatplaneten einsetzen.«
Sorgenkind Winter- bzw. genauer gesagt Alpinski-Sport
Eindrücklich zeigte sich aber auch, dass die heutige Ispo Munich weit mehr ist als eine reine Produktshow der Sportartikelindustrie: Sie ist die Plattform, um über die Messe hinaus Partnerschaften, Initiativen und Innovationen voranzutreiben und aktuell brennende Themen zu diskutieren.
Zum Beispiel das Thema Wintersport: auf einer Konferenz am ersten Messetag ging es angesichts von Klimawandel und Energieknappheit um die Zukunft des Wintersports. Einhelliges Fazit: Der Wintersport hat nur eine Zukunft, wenn er sich wandelt und nachhaltigere Lösungsansätze entwickelt.
Dazu Scott Sports Group Chief Marketing Officer (CMO) Reto Aeschbacher: »Die letzten zwei Jahre waren für uns alle eine Herausforderung. Themen wie die Vereinbarkeit von Sustainability und Innovation, und insbesondere für uns der Rückgang im Ski-Tourismus, beschäftigen uns nachhaltig. Was uns die IspoMunich gezeigt hat: Es gibt immer noch sehr viele Menschen, die ,Natur‘ erleben wollen und sich für den Wintersport begeistern und das beweist uns doch, dass es Möglichkeiten und Potential gibt, der Ski-Branche wieder Aufschwung zu verleihen.«
Thema Fahrrad
Letztendlich zum Thema Fahrrad: das wurde auf der diesjährigen Ispo Munich zwar hier und dort an Ständen von Unternehmen wie zum Beispiel KSR Group, Jack Wolfskin, Schöffel, Scott Sports (Bild unten) etc. ausgestellt, spielten aber selbst nur eine untergeordnete Rolle. Man kann auch sagen, dass jene Aussteller, die das Thema Bike im Portfolio haben, es zwar auch zeigten, es aber auf dieser Messe nicht groß kommunizierten.
Was erstaunte: wie oft das Thema Fahrrad auf der Messe bildlich präsent war – unter anderem übrigens auch in der Werbung für die Ispo Munich. Mehr zum Thema Fahrrad auf der diesjährigen Sportmesse in der Bayernmetropile in den kommenden Tagen.
Die Ispo Munich 2023 wird laut Exhibition Director Lena Haushofer wiederum vom 28. bis 30. November (Dienstag bis Donnerstag) ihre Tore öffnen.

Text/Fotos: Jo Beckendorff

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