Nur in zwei der drei in diesem Jahr besetzten A-Hallen auf dem Münchener Messegelände wurde der klassische (Winter-)Sport, mit dem diese Messe einst groß geworden ist, präsentiert. Während sich die Hartwaren-Anbieter der darbenden Ski- und Snowboard-Industrie schon lange nicht mehr als Aussteller auf dieser internationalen Sportmesse blicken lassen, sind es nun die Outdoor-Anbieter mit ihrer Herbst-/Winter-Ware, die sich auffallend zurückhalten.
Dabei ist Winter-Outdoor – zumindest, was Softgoods betrifft – aktuell immer noch ein Thema. Da fragen sich einige Branchenmitglieder schon eher: wie kann es sein, dass sich jene Outdoor-Anbieter, die sich 2018/2019 so für den Standort-Wechsel der Messe OutDoor aus dem beschaulichen Friedrichshafen heraus Richtung der Bayern-Metropole München eingesetzt hatten, dort nicht mehr ausstellen? Das gilt übrigens nicht nur für die Ispo Munich, die das Thema Winter-Outdoor aufgreift, sondern auch für die (sommerliche) Ispo Outdoor, deren Mitorganisator European Outdoor Group (EOG) mit neuen Konzepten verzweifelt versucht, gegenzusteuern.
Ob ihr auf der Ispo Munich vorgestelltes neues Messekonzept für die OutDoor by Ispo 2025 (19. bis 21. Mai) tatsächlich mehr Aussteller und Fachbesucher anziehen wird, bleibt abzuwarten. Es soll das überholte klassische Fachmesse-Konzept ablösen. Auf jeden Fall trommelt EOG schon jetzt unter dem Mantra »100% Commitment – 20% Discount« für die 2025 neu aufgestellte OutDoor by Ispo: wer bis zum 31. Dezember 2024 einen Stand bucht, bekommt einem Rabatt von 20 Prozent auf die Quadratmeter-Preise der – Achtung, neues Konzept – nur noch drei angebotenen Standgrößen (20, 28 und 40 Quadratmeter) eingeräumt.
Scott Sports Group mit Markenfokus auf Dolomite und Scott vor Ort
Von den größeren Outdoor- und Multisport-Anbietern waren nur noch Berghaus, Fenix Outdoor Group (Marken Hanwag, Fjällräven, Royal Robbins, Tierra), Karrimor, Rab und Scott Sports Group als Aussteller in München. Von denen war eigentlich nur noch die Bike-, Running-, Winter- und Outdoor-Größe Scott Sports Group vor Ort, die mit ihrem Portfolio auch das Thema Fahrrad aufgreift.
Allerdings warteten die Schweizer in der Bayernmetropole auch nicht mehr mit ihrem kompletten Markenportfolio und einem großen Stand auf, sondern nur noch auf einer kleinen Standfläche mit Fokus auf ihre Marken Dolomite und Scott. Welche Rolle dabei Hardware spielt, war auch gut zu erkennen: Scott-Ski und Scott-Bike dienten eher als Deko für die neue Winter-Bekleidungs- und Zubehör-Range.
KI-gesteuerte Fitnesstools & Co. der Sport der Zukunft?
Während in den Hallen A1 und A2 der traditionelle Wintersport versuchte, irgendwie auf sich aufmerksam zu machen, wurde in den drei belegten B-Hallen die Zukunft des Sports gehandelt. Messe München erklärt, worauf es ankommt: »Gesundheit, Technologie und ein neues Verständnis für Sport«.
Die genauen Zauberformeln heißen »Virtual Reality« (VR), Artificial Reality (AR) und »Exergaming«. In den Hallen B 2 und B3 präsentierten zumindest für traditionelle Ispo-Besucher unbekannte Unternehmen Bewegungs- und Spielerlebnis-Plattformen, mit denen man wohl »Couch-Potato«-Kids vom Smartphone zum (Mitmach-)Sport animieren will.
Mehr dazu und wie die Messe mit Events&Co. versucht, wieder mehr Fachbesucher nach München zu locken, erfahren Sie in der kommenden RadMarkt-Ausgabe 1/2025.
Text: Jo Beckendorff