Tatsache ist, dass hohe und weiterhin das gesamte globale Fahrrad-Geschäft belastende Lagerbestände noch immer nicht ganz abgebaut werden konnten. Sowohl auf Hersteller- als auch Anbieter- und Handelsseite gibt es zwar erste Anzeichen einer Erholung. Damit – Stichwort weiter anhaltende Rabattschlachten – ist die ganze Sache aber noch lange nicht ausgestanden.
Zwar vermeldeten Taiwans-Produzenten-Größen im Januar und Februar endlich wieder (im Vergleich zu 01 und 02/2024) ein zweistelliges Umsatzwachstum. Was wiederum zur Taitra-Aussage führte, dass Taiwans Lieferkette wieder »bereit für Wachstum« sei.
Dennoch gehen einige Branchenkenner davon aus, dass nicht wie hier und dort vorab prognostiziert in diesem Jahr wieder hochgeschaltet wird, sondern erst 2026. Heißt, dass die Branche in dieser Saison den Gürtel noch einmal enger schnüren muss.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass viele internationale Fachbesucher ihren diesjährigen TCS-Besuch schon im Vorfeld abgesagt haben. Nichtsdestotrotz vermeldet TCS-Macher Taitra in diesem Jahr die Teilnahme von circa 980 Ausstellern aus 35 Ländern. Nicht nur heimische Branchengrößen, sondern auch internationale Schwergewichte wie Shimano und SRAM Group sind vor Ort.
Wie in den Vorjahren auch werden die prestigeträchtigen Taipei Cycle d&i Award-Gewinner im Eingangsbereich des Nangang Exhibition Centers ausgestellt. Von heute bis Samstag (29. März) haben internationale Fachbesucher die Möglichkeit, sich einen Überblick über die ersten Neuheiten-Ideen der hoffentlich wieder besseren Saison 2026 zu verschaffen.
Ob es davon tatsächlich viel zu sehen gibt? Einige Anbieter sollen sich entschieden haben, angedachte Innovationen – solange der globale Markt immer noch von hohen Lagebeständen ausgebremst wird – erst einmal auf die lange Bank zu schieben. Andere meinen, dass man gerade in solchen Zeiten nur mit Innovationen punkten könne.
Welche diesbezügliche Entscheidung die diesjährigen TCS-Aussteller getroffen haben, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Taitra ist auf jeden Fall sicher, dass sich schon jetzt alles zum Guten wendet: »Während sich die Weltwirtschaft stabilisiert, steigt die Nachfrage nach hochwertigen Fahrrädern, E-Bikes und intelligenten Fahrrad-Anwendungen – angeheizt durch zunehmende Investitionen in umweltfreundliche Mobilität, städtische Fahrradinfrastruktur und fortschrittliche Technologien – weiter an. Das steigende weltweite Interesse an intelligenten Motorensystemen, KI-gesteuerten automatischen Schaltungen und ultraleichten Kohlefaser-Rahmen macht Taiwan, das für seine Präzisionsfertigung und umfassende Lieferkette bekannt ist, zu einem wichtigen Knotenpunkt für die globale Fahrradindustrie.«
Mehr zur diesjährigen Taipei Cycle Show über diesen Link.
Text: Jo Beckendorff