Die zum Smafo-Start führende Grundidee der Firmengründer Sven-Ulrik Schneider, André Thiele und Christopher Wesselovsky war, dass damals die moderne E-Bike-Mobilität in ihren Augen noch nicht für die breite Masse einfach zugänglich war.
Ihre Lösung: ein Angebot gut designter No-Schnick-Schnack-E-Bike-Alltags-Modelle im Direktvertrieb – und dort zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen und mit vielfältigen Zugangsoptionen wie Kauf, Leasing, Finanzierung oder Miete.
Im Oktober 2021 trat Mitbegründer André Thiele als Geschäftsführer zurück. Im März 2023 folgte Christopher Wesselovsky. Sven-Ulrik Schneider lenkte zunächst die Unternehmensgeschicke als alleiniger Geschäftsführer, konnte dann aber im April 2024 seine Mitarbeiterin und Head of Operations Katharina Kloke als Mit-Geschäftsführerin für Smafo gewinnen. Sie wurde zum Chief Operating Officer (COO) befördert. Zudem versuchte man auch, Fachhandels-Partner für sich zu gewinnen, sich somit vom Image eines reinen Direktanbieter zu lösen und mehr Richtung Omnichannel zu cruisen.
Zur selben Zeit wurde auch eine weitere Crowdinvesting-Kampagne über Seedmatch mit dem Ziel gestartet, 500.000 Euro einzusammeln. Bis zum 16. August 2024 kamen dort von 152 Investoren 207.500 Euro zusammen.
Trotzdem geriet Smafo in finanzielle Schieflage, die das Unternehmen nicht mehr aus eigener Kraft meistern konnte. Damit steht der junge E-Bike-Anbieter allerdings nicht alleine: nach den erfolgreichen Boom-Jahren in der Corona-Zeit haben einige Unternehmen der Branche – nachdem die Lieferengpässe überwunden wurden, der Markt endlich wieder mit Ware geflutet wurde und dann sogleich auf einen Nachfrage-Knick prallte – mit finanziellen Engpässen zu kämpfen. Im schlimmsten Fall führen die dann letztendlich zu einer Insolvenz. Somit wird sich auch der im Fall von Samfo bestellte Insolvenzverwalter auf die Suche nach einem Investor begeben.
Text: Jo Beckendorff