McTrek-Macher Yeah! AG stellt Insolvenzantrag
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Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit stellte die Yeah! AG – Mutter des vom einstigen Jack-Wolfskin-Gründer Ulrich Dausien aufgebauten und seit 2017 mehrheitlich zur belgischen A.S. Adventure Group gehörenden deutschen Outdoor-Filialisten McTrek – am letzten Mittwoch (1. April) beim zuständigen Amtsgericht in Hanau einen Insolvenzantrag. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Thomas Rittmeister von der Frankfurter Kanzlei Reimer Rechtsanwälte bestellt.

Am 2. April wurden die 420 Beschäftigten der bundesweit 43 McTrek-Fililalen vom Vorstand über den Insolvenzantrag informiert. »Die Betroffenheit ist in der aktuell angespannten Gesamtlage natürlich riesig«, sprach der Vorstandsvorsitzende Dominik Poley Klartext, »ich weiß, welche zusätzlichen Ängste dies bei meinen Kolleginnen und Kollegen auslöst. Aber gemeinsam mit den Sanierungsspezialisten rund um Herrn Rittmeister werden wir in den kommenden Wochen hart dafür kämpfen, eine Lösung zu erarbeiten, damit McTrek auch nach der Corona-Krise fortbesteht.«
Die hinter dem McTrek-Geschäft stehende Yeah! AG entstand 2001 aus der Fusion von McTrek der Outdoorschotte GmbH, der Sine GmbH, der Outdoor Planet GmbH und der Bicycles Räder AG. Bei letzterer startete der heutige Macher und Geschäftsführer vom Bielefelder Kinder- und Jugendrad-Anbieter Cool Mobility GmbH damals 28-jährig als Vorstand durch. Mit Bicycles.de hatte die Bicycles Räder AG bereits ab 1996 einen Onlineshop für Fahrräder und Fahrrad-Zubehör – aber damals laut Dausien »im Aufsichtrat leider keine Vision, dass das Onlinegeschäft in der Zukunft einmal wichtig werden könnte«. Bereits 2002 zog sich die Yeah! AG aus dem Fahrradgeschäft zurück: Fahrrad-Versandpionier Bicycle AG wurde zusammen mit dem damals jungen Online-Geschäft und den Bicycles-Filialen an den zu der Zeit noch jungen Fahrrad-Filialisten Bike & Outdoor Company GmbH & Co. KG verkauft. Seitdem konzentriert sich die Yeah! AG auf das Outdoor-Filialgeschäft von McTrek.
Im Produktportfolio des McTrek-Filialnetzes befinden sich laut der Yeah!-Zentrale in Bruchköbel bei Hanau »rund 10.000 Produkte von 250 Herstellern«. Immer dabei: einige Bikewear sowie Fahrrad-Zubehör und -Accessoires.
Insolvenzverwalter Thomas Rittmeister prüft nun gemeinsam mit Steuer- und Wirtschaftsexperten die wirtschaftliche Situation des unter seinem Markennamen McTrek bekannten Outdoor-Ausrüsters und dessen Sanierungsoptionen. Die Gehaltszahlungen für die Beschäftigten sind bis auf Weiteres über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.
Eine der ersten Maßnahmen von Rittmeister und seinem Saniergsteam: der in der Corona-Krise ebenfalls vorübergehend eingestellte McTrek Online-Shop soll schnellstmöglich wiedereröffnet werden. »In der aktuellen Covid19-Krise ist es kaum möglich, eine valide langfristige Fortführungsprognose zu treffen. Jetzt gilt es erstmal, insbesondere den Onlinehandel wieder zum Laufen zu bringen, um erwartbare Nachholeffekte nach einer Verbesserung der Corona-Lage zu verwirklichen«, erklärt Rittmeister. Ob dies tatsächlich gelinge, lasse sich zu diesem frühen Zeitpunkt jedoch noch nicht absehen.

Text: Jo Beckendorff
 

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