Was eher irritiert, ist der ausgewiesene happige Nettoverlust. Laut einer auf der Pressekonferenz vorgestellten Präsentation steht der vor allem im Zeichen einer getätigten einmaligen Wertminderung aus der Beteiligung an Specialized in Höhe von 3,4 Milliarden TWD (94,44 Millionen Euro)
RadMarkt-Anmerkung: der US-amerikanische Bikeanbieter Specialized Bicycle Components Inc. (SBC) ist nicht nur langjähriger Großkunde von Produzent Merida – die Taiwaner halten auch nach wie vor einen SBC-Minderheitsanteil von 35 Prozent in ihren Händen.
Was die vorgenommene Abschreibung betrifft, verweisen die Taiwaner zum einem »auf das Einzelhandels-Geschäft von Bikeanbietern bzw. Marken« (und meint SBC), die ihre Marktanteile mit eigenen (Monomarken-)Stores erhöhen. »Die Marktnachfrage hat sich jedoch schnell verändert, was zu einem Rückgang der Bewertung dieser Fahrradläden führte und eine Wertminderung zur Folge hatte«, heißt es dazu in besagter Merida- Präsentation.
Außerdem wurden auch aufgelaufene kumulierte latente Ertragssteuer-Forderungen in einem Schwung als Wertminderung verbucht.
Merida versichert, dass es sich bei dieser durchaus hohen vorgenommenen Abschreibung um einen einmaligen Effekt handelt: Verluste in ähnlicher Größenordnung werde es in Zukunft nicht mehr geben.
Ausblick
Da es sich bei dem oben genannten Verlust laut Unternehmen hautsächlich um eine einmalige (SBS-)Wertminderung handelt und der eigentliche Betriebsverlust von Merida gering ausfällt, nähere man sich dem Break-Even. Das Inventar sei auch schon wieder auf Vor-Corona-Niveau. Somit schaut der Produzent zuversichtlich in die Zukunft. Da das Kerngeschäft mit stabiler Rentabilität und guter operativer Leistung weiterwächst, schütten die Taiwaner ihren Aktionären – einmalige Wertminderung hin, einmalige Wertminderung her – auch eine Dividende aus.
Text: Jo Beckendorff