Im letzten Jahr befand sich Steppenwolf laut dem Gründerduo Andreas und Roland Liertz nach der Übernahme seitens Mittteldeutsche Fahrradwerke AG (Mifa) noch in der Integrationsphase. Beide geben zu, daß es nicht immer einfach war: „Was aber auch verständlich ist, wenn ein Automatisierungsspezialist auf High-end trifft.“ Allerdings habe man diese Integrationsphase jetzt abgeschlossen…
Fakt ist, daß für Steppenwolf eine eigene Produktionslinie in der Mifa-Produktionsstätte in Sangerhausen aufgezogen wurde. Da würde jetzt eine gute Mischung von automatisierter Produktion und Kleinserien-Produktion arbeiten. „Die Steppenwolf-Produktion passte nicht in die vollautomatisierte Grüne-Wiese-Produktion herein. Das ging einfach nicht.“ Da haben wahrscheinlich beide Seiten im letzten Jahr Lehrgeld zahlen müssen.
Unter den jetzt als Key Account Sales im Einsatz stehenden Liertz-Brüder wurde der Vertrieb sowohl für Steppenwolf als auch für die zweite Mifa-Fachhandelsmarke Grace komplett in die Oberhachinger Steppenwolf-Zentrale bei München verlegt. Somit dient Oberhaching jetzt als Vertriebsfirma beider Mifa-Premiummarken. Laut Andreas Liertz lief das schon alles „als Teil der ersten Integrationsstufe“. Seitdem setzt man auch nicht mehr auf freie Handelsvertreter, sondern fest angestellte Außendienst-Mitarbeiter.
Im Gegenzug wurden Buchhaltung, Logistik und Einkauf in die Sangerhausener Mifa-Zentrale verlegt. Letztendliches Zeil sei es, mit der Marke Steppenwolf gemeinsam „Anschluß an die großen Premiumanbieter“ zu finden. Dazu Roland Liertz: „Das ist zu schaffen. Seit der Übernahme sind wir in der Lage, perfekt ausgestattete Modelle zu Top-Preisen anzubieten. Wir konnten unsere VK-Preise insofern reduzieren, daß sie jetzt extrem wettbewerbsfähig sind.“
Steppenwolfs Produktmanager Franz Höchtl (Bild) zeigte uns dann noch stolz das neue 29er-Hardtail „Carbon Tundra“ mit Rock Shox Federgabel „Sld RLT“ (100 mm Federweg), das zu einem VK-Kampfpreis von 3.199 Euro in den Markt rollt.
Text/Foto: Jo Beckendorff