Nach dem Aus der Ispo Bike: Ispo goes F.re.e

Nachdem wir bereits über das Aus der Ispo Bike im Zuge der Neuausrichtung von Organisator Messe München auf das Thema Fahrrad berichtet haben, wollten wir nun genauer wissen, wie die angekündigte Konzentration auf dieses Thema auf der Reise– und Freizeit-Endverbrauchermesse F.re.e unter Einbindung des bisherigen Ispo-Bike Teams genau aussehen soll. Der RadMarkt hat bei Tobias GröberGeschäftsbereichsleiter Konsumgüter der Messe München GmbH – nachgehakt…

Für Außenstehende vielleicht überraschend, für Insider als folgerichtig abgetan wurde das gerade verkündete Aus der Ispo Bike. Die Süddeutsche Zeitung spricht sogar von einem „grandiosen Scheitern“.
Dort steht unter anderem: „Die MMG (Anmerkung des RadMarkts: Messe München GmbH) ist von ihren Gesellschaftern, dem Freistaat Bayern und der Stadt München, zu einem sparsamen Kurs angehalten. Also lassen sich Verlustbringer nicht mehr wie in früheren Jahren einfach mitschleppen. Deswegen wurden bereits die Golf-Messe und die Schau Jagen und Fischen nach Augsburg verkauft – und jetzt wird eben die Ispo Bike gekippt; nach weiteren schlechten Zahlen im Juli 2013, der somit letzten Auflage des Messe.“ Wobei die Messe selbst immer behauptet hatte, mit der Ispo Bike keine roten Zahlen einzukurbeln. Das konnte man sich beim Besuch der wiederum verkleinerten Ispo Bike 2013 nicht vorstellen.
Wie auch immer – schauen wir nach vorne: Laut Tobias Gröber werde Ulrike Saade und ihre Velokonzept GmbH – bisher für den Fahrradbereich auf der F.re.e verantwortlich – diesen Sektor auch 2014 betreuen: „Darüber hinaus wird Ispo Bike Projektleiter David Badalec das F.re.e-Team unterstützen. Dabei geht es über den Bike Bereich hinaus auch ganz generell darum, zu prüfen, welche bestehenden Ispo-Formate aus anderen Sportbereichen in die F.re.e übertragen werden können. Unter anderem arbeiten das Ispo– und das F.re.e-Team bereits seit Jahren im Bereich Outdoor zusammen, wo der Snow-, Ice- und Rocksummit inklusive Boulderwänden von beiden Messen genutzt werden.“
In wie weit der Vertrag mit Velokonzept über 2014 hinaus weitergeführt würde – das könne „nur die F.re.e beantworten“ (die uns wiederum indirekt an die Ispo verwiesen hatte). Gröber spricht als Geschäftsbereichsleiter Konsumgüter der Messe München GmbH lieber über das, was das Ispo Bike Team unter Projektleiter David Badalec künftig noch im Bereich Fahrrad und auch im Bereich Sport beitragen kann: „David wird einen Teil seiner Zeit der F.re.e und den anderen Teil dem immer weiter wachsendem Bereich der ganzjährigen Ispo Services als Projektleiter widmen. Das passt insofern sehr gut, da wir vor allem über die soeben gestartete Ispo-Community-Plattform produktinteressierten Endverbrauchern einen Zugang zu den Neuheiten und Trends, sowie eine Bühne für Interaktion geben. Hier ist die F.re.e eine natürliche Erweiterung der Ispo-B2B-Wertschöpfungskette und bietet unseren Kunden die Möglichkeit, seine Botschaften on- und offline bis an den Endverbraucher zu verlängern.“
Wird Badalec und sein Ispo-Bike-Team somit künftig Ulrike Saades Velokonzept und dem F.re.e-Team um Projektleiterin Barbara Müller zuarbeiten? Dazu Gröber: „David Badalec wird federführend die Brücke zwischen Ispo-Team und F.re.e-Team sein. Abhängig von den jeweiligen Themen arbeiten dann weitere Mitarbeiter projektbezogen zu. So betreut Holger Lehne als Marketingmanager bereits seit Jahren die Ispo Bike, die Ispo Beijing und die F.re.e.“
Was Gröber mit Blick auf die anders als die Ispo Bike klar auf Endverbraucher zielende F.re.e klar stellt: „Fokus der F.re.e ist eindeutig auf Endverbraucher, wobei wir mit dem inzwischen sehr erfolgreichen internationalen Format Ispo Academy ebenfalls die Möglichkeit haben, B2B-Themen in einer F.re.e zu spielen.“
Derzeit prüfe man auch die Möglichkeit, Inhalte, Aussteller und Themen des äußerst erfolgreichen Startup-Wettbewerbs Ispo Brandnew zu integrieren, „da das Feedback der Endverbraucher sich teilweise von dem der Fachhändler unterscheidet und die Rückmeldung zu Produkten und Konzepten durch den zukünftigen Käufer für die Start-Ups wertvoll sind“.
Außerdem verweist Gröber noch auf die Ispo Community als Online-Plattform, die nicht nur für den Sport Business Professional, sondern auch für den interessierten Endverbraucher eine Rolle spiele. Sie sei eine ideale Verbindung von B2B und B2C – „ohne dass die Ispo als Fachmesse ihre Tore öffnen müsste“.

Text/Fotos: Jo Beckendorff
 

 

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