Nach Rückkehr einer Anfang Dezember durchgeführten zweitägigen Produktions-Besichtigungstour des von der ZEG kreierten Pegasus-Beratergremiums in Vietnam und Kambodscha ist sich das vom ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking angeführte Qualitätsrat sicher: Fahrräder der ZEG-Hausmarken Bulls, Pegasus und Zemo genügen nicht nur höchsten Qualitätsansprüchen. Sie werden auch „unter fairen Bedingungen produziert“. Um diesbezüglich ein Zeichen zu setzen, schloss sich der Kölner Einkaufsverband auf Betreiben des Qualitätsrates als erstes Unternehmen aus der Fahrradbranche dem 1999 von UNO-Generalsekretär Kofi Annan gegründeten UN Global Compact an…
Laut Wikipedia wurde dieser globale Pakt der Vereinten Nationen kreiert, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Er führt weltweit agierende Unternehmen und Organisationen zusammen, die sich zu zehn Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Umweltschutz, Korruptionsbekämpfung und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen bekennen.
„Damit setzt die ZEG einen Standard für die Fahrradindustrie“, bekräftigt Unternehmensethiker und Theologe Prof. Dr. Thomas Schwartz in seiner Rolle als Mitglied des Pegasus-Qualitätsrats.
„Ich bin angesichts vieler Berichte über Produktionszustände in Asien mit einem sehr kritischen Bewusstsein hierher gefahren. Und bin beeindruckt von den offensichtlich modernsten Anforderungen entsprechenden Werksanlagen, die hoch, licht und nicht zu laut sind, und dass unter menschenwürdigen Bedingungen gearbeitet wird. So gibt es Pausenzeiten, Arbeitsschutzkleidung wird gestellt. Das entspricht durchaus deutschen und europäischen Normen“, fasste Ex-CSU-Generalsekretär und Qualitätsratsmitglied Erwin Huber seine Eindrücke zusammen.
Laut dem Kölner Einkaufsverband ist die nahe Ho Chi Minh City (vormals Saigon) besuchte Fabrik von Produktionspartner Strongman Co., Ltd. schon seit 2008 nach dem internationalen Standard „SA 8000“ zertifiziert: „Damit verpflichten sich Unternehmen, Sozial- und Arbeitsstandards wie zum Beispiel einen vorbildlichen Gesundheits- und Arbeitsschutz, keine Kinderarbeit, keine Zwangsarbeit, keine Diskriminierung und ein faires Lohnniveau einzuhalten.“ Dieses Zertifikat hat jetzt auch das von den Qualitätsratsmitgliedern besuchte und nahe der Grenze zu Vietnam gelegene Strongman-Werk in Kambodscha erhalten.
Wiedeking selbst überraschte die Kompetenz der Mitarbeiter und des Managements: „Wir haben hier Produktionsstandorte gesehen, wo einfach gute Produkte hergestellt werden. Und Fairness gehört da einfach dazu. Keine Kinderarbeit, Arbeitsschutz, faire Entlohnung – all das muss eingehalten werden. Dafür zu wirken und Vorbild zu sein, lohnt sich. Man ist nicht immer perfekt, überall und sofort. Doch wenn man das auf die Agenda nimmt, kann man viel erreichen.“
Neu in das Qualitätsratsgremium wurde übrigens während der Reise Helmut Stadler aufgenommen. Mit seiner Fachkompetenz will der 71jährige ZEG-Zweirad-Handelsveteran (Zweirad Stadler) dem Pegasus-Qualitätsrat noch mehr Gewicht verleihen. Stadler fasste seine Reiseeindrücke wie folgt zusammen: „Hier habe ich eine Produktion gesehen, die bei Null beginnt und wo am Ende ein Fahrrad da steht. Jeder Rahmen wird gefertigt – jedes Rohr gebogen, jede Schweißnaht wird gelegt. Mit einer Präzision, die einfach begeistert. Ich kann sagen, hinter dieser Qualität stehe ich und jeder Kunde kann mit diesen Produkten nicht nur zufrieden, sondern langfristig glücklich sein. Um es kurz zu sagen: Fantastisch.“
Weitere mitgereiste Mitglieder des Pegasus-Qualitätsrates wie Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel, die Schauspielerin Mariella Ahrens, TV-Moderator Marcel Reif und Sportmediziner Dr. Michael Lehmann äußerten sich laut ZEG-Pressemitteilung ebenfalls „überrascht und lobend“.
Ob sich auch irgendwann einmal Medienvertreter von den fairen Produktionsbedingungen bei Strongman überzeugen dürfen, bleibt abzuwarten. Bisher wurden etwaige Besucheranfragen seitens der Medien bei Strongman nach Rücksprache mit der ZEG abgewimmelt.
Text: Jo Beckendorff/ZEG