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200 Jahre Fahrrad: Baden-Württembergs Verkehrsminister erhält Dienst-Pedelec aus dem Ländle
Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte das Fahrrad als »Urknall der individuellen Mobilität«.

Genau 200 Jahre nach der Jungfernfahrt des Freiherrn von Drais von Mannheim nach Schwetzingen hatte das Land Baden-Württemberg zu einem Festakt ins stilvolle »Trafowerk« Mannheim eingeladen, wo rund 300 Gäste am 12. Juni 2017 zusammenkamen.

Ein Höhepunkt des Abends war die Präsentation zweier Fahrradmodelle, deren Komponenten zum größten Teil aus Baden-Württemberg stammten. Die vom Verbund Service und Fahrrad (VSF) konzipierten Räder wurden von Velotraum gefertigt und im Design des Landes gestaltet. Ein Pedelec mit Neodrives-Hinterradmotor von Alber, Pinion-Schaltung, SON-Lichtanlage und Magura-Bremsen und -Federgabel wird zum neuen Dienstfahrrad von Verkehrsminister Winfried Hermann. Die Wertschöpfung soll zu 90 Prozent aus Baden-Württemberg stammen, versicherte Albert Herresthal, Geschäftsführer des VSF.
In seiner Begrüßungsrede würdigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Fahrrad als »Urknall der individuellen Mobilität« und wies auf die große Bedeutung der Fahrradwirtschaft in Baden-Württemberg hin.
Es folgte eine Podiumsdiskussion zur künftigen Entwicklung von Fahrrad und Radverkehr in Deutschland. Hier unterstrich Bernhard Lange, Geschäftsführer Paul Lange und Co., die große Bedeutung des Fahrrads bei der Lösung der Verkehrs- und Umweltprobleme, vor allem in den Ballungsräumen. Katrin Dziekan vom Bundesumweltamt verwies auf die Vorzüge des Radverkehrs beim Klimaschutz und für die Lebensqualität. Der Wissenschaftler Prof. Rammler mahnte die Politik, sich nicht vor unbequemen Entscheidungen zu drücken und nannte dabei explizit eine Neuverteilung der Verkehrsflächen zu Lasten des Kfz- und zugunsten des Fuß- und Radverkehrs.
Der grüne Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein war allein mit seinem Tandem angereist und bot nach der Veranstaltung Teilnehmern einen Transfer zum Bahnhof an – auf dem Stoker-Sattel. »Die Veranstaltung war eine rundum gelungene Würdigung des Fahrrads als Verkehrsmittel der Gegenwart und Zukunft«, resümiert Herresthal, der sich allerdings eine stärkere Beteiligung der Fahrradwirtschaft gewünscht hätte. Anwesend waren Siegfried Neuberger und David Eisenberger vom ZIV, Stefan und Patricia Stiener von Velotraum und der Fahrradprüfer Dirk Zedler. Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur war trotz Einladung überhaupt nicht vertreten. Vertreter des ADFC-Bundesverbandes waren sicher wegen der parallel verlaufenden Velo-City-Konferenz nicht dabei, dafür aber die Landesvorsitzende von Baden-Württemberg, Gudrun Zühlke. Für den VCD war der Bundesvorsitzende Wasilis von Rauch aus Berlin angereist. Aus dem Verkehrsministerium in NRW war Peter London gekommen. Michael Cramer, MdEP und ehemaliger Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Europa-Parlaments, vertrat die Brüsseler Ebene.
Fotos: Veranstalter

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