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Nach 48 Jahren: Radsport Strobl verabschiedet sich vom Markt
So kannte man ihn: Manfred Strobl (links) im Verkaufsgespräch.

Ende 2020 ging eine Fachhandels-Ära zu Ende: gestern (22. Dezember) öffneten sich letztmals die Türen von Radsport Strobl in Brunnthal bei München. Seit 1972 hatte dieser aus dem Rennrad-Sport kommende Fachhandel über all die Jahre eine eingefleischte Asphaltflitzer-Community in und um den Großraum München herum aufgebaut, die er bestens bediente. Warum jetzt Schluss ist, wollte der RadMarkt genau an dem Tag erfahren, an dem Firmensenior letztmalig die Laden-Werkstatt betrat. Am Freitag (18. Dezember) sprachen wir telefonisch sowohl mit Gründer Edi Strobl als auch seinem Sohn Manfred, der den Familienbetrieb seit 1999 führt.

Bis zum Schluss war der mittlerweile 82-jährige Firmengründer Edi Strobl noch zwei Mal die Woche in der Radsport Strobl-Werkstatt tätig. Zudem half Manfreds Frau Sandra in Stoßzeiten aus. Ansonsten war der 58-jährige Geschäftsführer Manfred Strobl auf sich alleine gestellt. Rückblickend erklärt der dem RadMarkt am Telefon: »Es war schön – aber es reicht.« Er freue sich darauf, sich künftig nur noch um seine sechs eigenen Fahrräder kümmern zu müssen sowie die Freiheit zu haben, zu jeder Tageszeit seine Fahrradrunden zu drehen.
Hauptgrund für den Entscheid, den traditionellen Rennrad-Laden aufzugeben, ist sicherlich die Tatsache, dass das Haus, in dem sich der Laden befindet, einem Neubau weichen muss.
Dazu Manfred Strobl: »So einen Laden wie unseren gibt’s heute nicht mehr. Wenn man heute Rennräder verkaufen will, die sich trotz ‚e‘ & Co. weiter guter Nachfrage erfreuen, muss man hochwertige Massenanbieter wie Specialized oder Cube an Bord haben. Ansonsten hat man gegen die großen Versender keine Chance – schon gar nicht mit Nischenmarken aus Italien, wie wir sie früher geführt haben und mit denen wir groß geworden sind.« Dazu der Hinweis, dass letztendlich aber auch Marken wie Giant und Stevens zum Strobl-Portfolio gehörten.
Mehr zum traditionellen Fachhandel Radsport Strobl und seinem Aus in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.

Text: Jo Beckendorff, Fotos: 2x Jo Beckendorff, 1x Radsport Strobl

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