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Accell Group 01-06/2019: Kerngeschäft läuft – aber…
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Europas führender Premium-Fahrrad-Anbieter Accell Group N.V. hat im ersten Halbjahr 2019 (und im Vergleich mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres) ein Umsatzplus von 7,4 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 682,6 Millionen Euro erzielt. Die Holländer haben diesen Gesamtumsatz sogar noch etwas aufgehübscht, indem sie diesen in das vor allem in Europa gut laufende Kerngeschäft sowie das weiterhin auf Umstrukturierungskurs rollende schleppende Geschäft von Accell North America (ANA) aufteilt. Mit Blick auf Deutschland wurde das Geschäft laut Accell Group durch »die verzögerte Einführung innovativer neuer Modelle von Haibike und Ghost etwas ausgebremst«.

Accell Group’s Kerngeschäft konnte im ersten Halbjahr 2019 um 8,8 Prozent auf insgesamt 650,9 Millionen Euro hochsurren. EBIT – also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (= operatives Ergebnis) – konnte sogar im ersten Halbjahr 2019 um zweistellige 12,6 Prozent auf 57,8 Millionen Euro wachsen.
Das vorab aus den guten Zahlen einfach heraus gelöste angeschlagene ANA-Geschäft – Accell Group selbst spricht in diesem Zusammenhang von »Nicht-Kerngeschäft in Nordamerika« – musste hingegen ein weiteres Umsatzminus von 15,9 Prozent auf nunmehr 31,8 Millionen Euro in Kauf nehmen. Dieser Betrag entspricht 5 Prozent des Nettoumsatzes der gesamten Accell-Gruppe. EBIT liegt bei Minus 11,3 Millionen Euro (zum Vergleich: EBIT 01-06/2018: Minus 8,5 Millionen Euro).
Das Accell-Kern- sowie Nicht-Kerngeschäft des ersten Halbjahres 2019 zusammengefasst ergibt sich das bereits oben genannte Umsatzplus von 7,4 Prozent auf insgesamt 682,6 Millionen Euro. Der Reingewinn der Gruppe stieg um 16,5 Prozent auf 29,7 Millionen Euro.
Zum vorliegenden Ergebnis 01-06/2019 erklärt Accell-Group-CEO Ton Anbeek: »Unsere ‚Lead global. Win local«-Strategie zahlt sich aus. Alle wichtigen Leistungsindikatoren – solides Wachstum, stabiles Volumen, Margenausweitung, ein höheres EBIT und ein niedrigeres Working Capital in Prozent des Nettoumsatzes sowohl für unser Kerngeschäft als auch für die gesamte Gruppe – bewegen sich in die richtige Richtung.« Zudem habe man die Kosten in Prozent des Nettoumsatzes stabilisieren können: »Dank einer besseren Verfügbarkeit unserer Schlüsselprodukte sind wir in den meisten unserer Kernregionen zweistellig gewachsen.«

Europa hui
Im Heimatmarkt Niederlande hat Accell Group zum Beispiel den Abwärtstrend bei Umsatz und Volumen »mit zweistelligem Wachstum und starken Beiträgen unserer Marken Koga, Sparta und Batavus umgekehrt«. In der DACH-Region wurde das Wachstum durch die verzögerte Einführung innovativer neuer Modelle von Haibike und Ghost etwas ausgebremst. Dafür verzeichne man bei E-Bikes »in allen anderen europäischen Kernregionen ein starkes zweistelliges Umsatzwachstum«.

Hier die erzielten Umsätze 01-06/2019 des Accell-Kerngeschäfts:
                      Umsatz 01-06/2019   Umsatzplus gegenüber 01-06/2018
Benelux:                    135,4 Mio. €                            + 8,6 %
DACH-Region:          272,6 Mio. €                           + 1,4%
Andere Kernmärkte:    91,5 Mio. €                            + 17,3 %
Velosophy:                   16,9 Mio. €                                Neu
Accell-Parts                134,5 Mio. €                            + 6,2 %
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Kerngeschäft gesamt: 650,9 Mio. €                            + 8,8 %

In dem Kerngeschäft-Umsatz in Höhe von 650,9 Millionen Euro enthalten: ein Halbjahresumsatz von Accell – Bicycle Europe in Höhe von 516,3 Millionen Euro (plus 9,5 Prozent). Diese Zahl belegt, dass die Musik des Accell-Geschäfts nach wie vor in Europa brummt. Kurze Anmerkung betreffs oben ausgewiesener Velosophy-Zahl: Dieser Cargobike-Spezialist (Marke Babboe) wurde erst im August 2018 von Accell Group übernommen.

Nordamerika pfui
Die Performance in Nordamerika hat sich hingegen nicht verbessert: »Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe dieses Quartals die strategische Überprüfung dieses Nicht-Kerngeschäfts abschließen und unseren Weg nach vorne ankündigen werden.«
Des Weiteren sei das Supply-Chain-Team von Accell auf Kurs. Heißt:  durch Effizienzsteigerungen strebt man für 2019 Einsparungen in Höhe von 12 Millionen Euro an: »Die Arbeiten zur Komplexitätsreduzierung und die Einführung unserer Rahmenplattform-Strategie sind ebenfalls Teil unserer Arbeit und verlaufen nach Plan. Schließlich haben wir mit der Einführung unserer neuen IT-Systeme begonnen, die unsere operative Leistung verbessern und den Weg für unsere digitale Roadmap ebnen werden.«

Ausblick
Was die Zukunft betrifft erklärt Accell Group, dass man für das Gesamtjahr 2019 – »basierend auf unserer Management-Agenda und vorbehaltlich unvorhergesehener Ereignisse« – mit einem weiteren Nettoumsatz-Wachstum und einer Steigerung des EBIT unseres Kerngeschäfts rechnet.
Zudem geht man davon aus, dass das Ergebnis der strategischen Überprüfung des Nicht-Kern-Geschäfts in Nordamerika im dritten Quartal 2019 bekannt geben wird. Was bereits am 12. Juli bekannt gegeben und berichtet wurde haben die Holländer den Verkauf ihrer kanadischen Markenregistrierungen von Raleigh, Diamondback, Redline und IZIP an die Canadian Tire Corporation (CTC) für einen Barkaufpreis von 16 Millionen US-Dollar (14,2 Millionen Euro) eingetütet. Die Transaktion wird im Ergebnis der Accell-Gruppe im zweiten Halbjahr 2019 erfasst.

Text: Jo Beckendorff

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