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Accell Group 2019: Nordamerika-Aus drückt gute Europa-Zahlen
Accell Group Logo.

2019 war das Jahr, in dem Europas führender Bikeanbieter Accell Group N.V. mit Blick auf sein verlustbringendes Nordamerika-Abenteuer letztendlich die Reißleine zog. Auch wenn das Geschäftsjahr 2019 den Verlust der dort aufgegebenen Geschäftsbereiche in Höhe von 56,5 Millionen Euro erst einmal verdauen musste, haben die gut laufenden Europa-Geschäfts vor allem im Boom-Sektor E-Bike einiges rausreißen können. Anders ausgedrückt: Die börsennotierten Holländer haben ihren Nettoumsatz 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf nunmehr insgesamt 1,11 Milliarden Euro hochfahren können. Mit oben genanntem Verlust im Rücken lag der Nettogewinn 2019 dann allerdings nur noch bei 2,8 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2018 waren es 20,3 Millionen Euro.

Anders ausgedrückt: Während der Nettogewinn des Accell-Gruppengeschäfts ohne Nordamerika im letzten Jahr (und verglichen mit 2018) um satte 52,1 Prozent auf insgesamt 59,3 Millionen Euro wachsen konnte, wuchs der Verlust des aufgegebenen Nordamerika-Geschäfts von 18,8 Millionen Euro in 2018 auf die oben genannten letztjährigen 56,5 Millionen Euro. 
Europageschäft läuft
Laut Accell Group haben alle europäischen Marken und Regionen zu diesem guten Gesamtergebnis des Geschäfts (ohne Verlustbringer Nordamerika!) beigetragen. Hauptwachstumsträger war natürlich der Verkauf von E-Bikes (plus 11 Prozent) und E-Cargobikes (plus 47,2 Prozent). Einziger Wermutstropfen: der traditionelle Fahrradverkauf rutschte wertmäßig im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent herunter – und macht jetzt nur noch 16 Prozent des Nettoumsatzes aus!
Der erzielte Gesamtumsatz des Accell Europageschäfts in Höhe von 1,11 Milliarden Euro teilt sich wie folgt auf:
DACH-Region:           845,5 Millionen Euro (plus 1,8 Prozent)
Benelux:                      220,3 Millionen Euro (plus 7,3 Prozent)
Andere Kerngebiete:   161,4 Millionen Euro (plus 9 Prozent)
Velosophy:                    34,7 Millionen Euro
Accell-Parts/XLC:       265,5 Millionen Euro (plus 6,8 Prozent)
Anmerkung des RadMarkts: der Velosophy-Umsatz wurde nicht in die prozentuale Gewinnangabe mit einbezogen, weil dieses Unternehmen erst im Juli 2018 von Accell Group übernommen wurde. Somit könnte der 2019er-Umsatz nur bildverfälschend mit dem der zweiten Jahreshälfte 2018 in Höhe von 9,8 Millionen Euro verglichen werden.
DACH-Geschäft: Haibike- und Ghost-Verzögerungen bremsten
Zu oben genanntem Europageschäft heißt es im vorliegenden Accell-Geschäftsbericht etwas detaillierter: »Die Nettoumsatz-Entwicklung in den Benelux-Ländern lag dank einer verbesserten Produktverfügbarkeit und der Einführung verschiedener preisgekrönter und innovativer neuer E-Bike-Modelle mit 7,3 Prozent über dem Marktwachstum. Das Wachstum in der DACH-Region von 1,8 Prozent wurde durch verzögerte Innovationen der E-MTB-Modelle Haibike und Ghost ausgebremst. Andere europäische Märkte verzeichneten mit 9 Prozent ein gutes Wachstum, das vor allem von starken Verkäufen der Marken Raleigh und Lapierre sowie dem Wachstum auf dem skandinavischen Markt – hauptsächlich Finnland und Dänemark – angetrieben wurde. Der Geschäftsbereich Teile und Zubehör verzeichnete indes ein Wachstum von 6,8 Prozent. Und im Bereich (E-)Cargo hat Velosophy mit seiner Hauptmarke Babboe mit einem Wachstum von 47 Prozent in Europa weiterhin sehr gut abgeschnitten.«
Mehr zum liquidierten Nordamerika-Geschäft, dem Accell-Ausblick auf das Geschäftjahr 2020 etc. in der kommenden RadMarkt-Ausgabe.

Text: Jo Beckendorff

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