ADFC: 21. Radreiseanalyse ist da
ADFC-Radreiseanalyse.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Anfang März vom Fahrradklub ADFC vorgestellten Radreiseanalyse: »Urlaub auf dem Rad bleibt angesagt, vor allem Rad-Kurzreisen verzeichnen klare Zuwächse. Der Urlaub auf dem Rad differenziert sich deutlich aus und zieht neue Zielgruppen an. Besonders erfreulich: Wer im Urlaub das Radfahren genossen hat, fährt auch im Alltag häufiger Rad.«

Die ADFC-Radreiseanalyse ist eine repräsentative Onlinebefragung des Fahrradclubs unter 8.122 Menschen in Deutschland. Die Befragung fand 2019/2020 zum 21. Mal statt. Als Radreise wurde eine Reise definiert, die das Radfahren als Hauptmotiv hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst.
Bei der Präsentation der neuen Radreiseanalyse in Berlin erklärte ADFC-Tourismusexpertin Louise Böhler: »Das Bild der ‚Radtouristen‘ hat sich gewaltig verändert. Vor zehn Jahren waren vor allem technisch topausgestattete Männer im mittleren Alter auf langen Strecken mit dem Rad unterwegs. Heute ist das Bild deutlich diverser und auch die Arten der Radreisen sind vielfältiger. Es gibt den mehrwöchigen Urlaub auf dem Rad, aber auch Wellness-Reisen mit Fahrrad-Ausflügen, spontane Rad-Kurztrips mit Städtebesuch, Sterntouren mit einer festen Unterkunft oder auch die aktive Auszeit in der Nähe vom Wohnort. Auf viele neue Radtouristen dürfen sich alle freuen: Klassische Radreise-Destinationen, aber auch die Städte und nicht zuletzt die ländlichen Regionen. Radurlauber geben 70-100 Euro pro Tag aus und sind ein Konjunkturprogramm für die ganze Republik!«               
Rad-Kurzreisen boomen
In Zahlen: Die Zahl der Radreisenden, die Urlaube mit drei und mehr Übernachtungen machen, bleibt auf dem hohen Niveau des Vorjahres bei 5,4 Millionen Personen (5,5 Millionen in 2018). Die Zahl der Kurzreisenden steigt kräftig an: 5,2 Millionen Menschen machten 2019 Radkurzreisen unter der Woche, das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr (4,1 Millionen). Die Zahl der Kurzreisenden am Wochenende stieg um 11 Prozent von 6,1 Millionen auf 6,8 Millionen Radreisende. Hinzu kommen imposante 330 Millionen Tagesausflüge auf dem Rad.
Apps und E-Bikes bringen weiteren Schwung
Zur Vorbereitung der Reise und bei der Navigation auf dem Rad erfreuen sich Apps zunehmender Beliebtheit. Schon 51 Prozent der Radreisenden nutzen Apps zur Navigation unterwegs, im Vorjahr waren es 46 Prozent. Am häufigsten genutzt werden die Angebote von Komoot und Google Maps. Auch der Trend zum E-Bike setzt sich fort: 29 Prozent der Radreisenden nutzen laut ADFC ein E-Rad. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es 23 Prozent.
Synergien bei Radtourismus und Alltagsradverkehr
Auffallend: 90 Prozent der Radreisenden nutzen das Fahrrad auch im Alltag. Besonders positiv bewertet der ADFC die Entwicklung, dass immer mehr Radtouristen nach dem Fahrradurlaub das Rad auch im Alltag häufiger nutzen als zuvor. 2019 fuhren 40 Prozent danach auch mehr Rad im Alltag. 2018 waren es 35 Prozent. Dazu Böhler: »Es ist ein schöner Trend, dass immer mehr Menschen die Freude am Rad vom Urlaub auch in den Alltag hineintragen. Diesen Trend sollten wir verstärken, indem Touristiker und Verkehrsplaner häufiger zusammenarbeiten!«
Einen Mitschnitt der Live-Präsentation der aktuellen Radreiseanalyse finden Sie in Kürze auf dem ADFC-Youtube-Kanal.

Text: Jo Beckendorff/ADFC, Foto: ADFC/Marcus Gloger

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