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Amer Sports 2018: Neues Rekordergebnis trotz Verlustbringer Cycling
Amer Sports Logo.

Die börsennotierte Amer Sports Oyj hat im vierten Verkaufsquartal 2018 einen Gesamt Umsatz von 874,2 Millionen Euro eingefahren. Verglichen mit den letzten drei Monaten des Vorjahres ist das ein organisches Plus von 5 Prozent. Dieses Ergebnis führte zu einem 2018er-Jahresumsatz von 2,68 Milliarden Euro. Laut den Finnen bedeutet diese Zahl nicht nur ein im Vergleich zum Vorjahr organisches Umsatzwachstum von 4 Prozent, sondern auch ein neues Rekordergebnis. Dieses wird sicherlich weitere Schranken sprengen, wenn sich die Finnen wie angekündigt von ihrem (derzeit defizitären) Fahrrad-Geschäft getrennt haben.

Kurzer Blick zurück: am 5. September 2018 hatte Amer Sports im Rahmen eines Strategie-Updates die Entscheidung bekannt gegeben, sein (derzeit verlustbringendes) Cycling-Geschäft (Marken Mavic und Enve) einer strategischen Überprüfung zu unterziehen. Nach der Entscheidung hat das Unternehmen ein formales Verfahren eingeleitet, um aktiv einen potenziellen Käufer für den Vermögenswert zu finden. »Gemäß den Rechnungslegungsvorschriften werden alle Erträge und Aufwendungen des Fahrradgeschäfts für 2018 als aufgegebene Geschäftsbereiche ausgewiesen und die Vergleichszahlen für 2017 entsprechend angepasst«, wird in der vorliegenden Amer-Bilanz angemerkt. Heißt: »Bilanzpositionen im Zusammenhang mit dem Fahrradgeschäft werden ab September 2018 unter den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgewiesen.«
Somit weist die Outdoor-Division in der vorliegenden Amer Sports Oktober bis Dezember- sowie Jahres-Bilanz 2018 nur noch die Produktbereiche Footwear, Apparel, Winter Sports Equipment und Sports Instruments aus (und nicht mehr Cycling). Insgesamt erzielte diese Division (neben den weiteren Amer Sports-Divisionen Ball Sports (Marken Wilson etc.) und Fitness (Precor etc.) – einen 2018er-Gesamtumsatz von 1,66 Milliarden Euro. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem organischen Plus von 8 Prozent. Dieses teilt sich wie folgt auf (Prozentangaben bezogen auf das organische Wachstum und nicht in lokalen Währungen):

Footwear:                           469,5 Millionen Euro (minus 6 Prozent)
Apparel:                              585,5 Millionen Euro (plus 21 Prozent)
Winter Sports Equipment:  446,3 Millionen Euro (plus 7 Prozent)
Sports Instruments:             141,7 Millionen Euro (plus 13 Prozent)
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Gesamt:                                1,66 Milliarden Euro (plus 8 Prozent)

Das gute Wachstum führt Amer Sports auf die im April 2018 vollzogene Übernahme der schwedischen Sportmode-Marke Peak Performance zurück. So konnte vor allem der margenträchtige Bereich Apparel – angeführt von Peak Performance sowie der zur Salomon Group gehörenden Marke Arc’teryx – gut zweistellig wachsen. Das zweistellige Umsatzwachstum von Sportinstrumenten (Marke Suunto) führen die Finnen wiederum »vor allem auf das Produktportfolio und die Erweiterung der Vertriebskanäle« zurück.
Kommen wir auf das nicht mehr unter der Rubrik Outdoor aufgewiesene Fahrrad-Segment von Amer Sports zu sprechen. Über die beiden Marken Mavic und Enve wird zumindest in der vorliegenden Bilanz nicht mehr viel kommuniziert. In den konsolidierten Ergebnissen wird lediglich unter dem Kürzel »Verluste aus nicht fortgeführten Aktivitäten« eine Summe von 77,4 Millionen Euro genannt. Zum Vergleich wird für 2017 ein Verlust von 0,9 Millionen Euro ausgewiesen. Von diesem Geschäft wollen sich die Finnen wie gesagt trennen und sich fortan auf die unten genannten Bereiche konzentrieren.
Für  2019 erwartet Amer Sports, sein nachhaltiges profitables Wachstum voranzutreiben »und sich auf seine strategischen Prioritäten in den Bereichen Bekleidung und Schuhe, Direct to Consumer (D2C), China und USA zu konzentrieren – sowie gleichzeitig »seine konsumentenorientierte Transformation fortzusetzen«.

Text: Jo Beckendorff

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