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Bosch-Umfrageergebnis: Vielfalt bei Auto-Antriebsarten bevorzugt
Boch-Umfrage zur Zukunft der Antriebs.

Laut der über Bosch eBike Systems auch im E-Bike-Antriebssektor bestens aufgestellten Bosch Group sind mit Blick auf das Auto weiterhin alle Antriebsarten relevant. Dies ergab eine im Namen von Bosch vom Marktforschungsinstitut Innofact im Juni 2020 durchgeführte Umfrage in vier europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien). Inwieweit diese mit Blick auf die Bosch-Informationskampagne zur Zukunft des Antriebs (siehe www.bosch.com/DriveLikeABosch) tatsächlich repräsentativ ist und ob die getroffene Fragestellung hier und dort überhaupt eine andere Antwort zuließ, sei dahingestellt.

Auf jeden Fall erklärt Dr. Stefan Hartung in seiner Rolle als Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH und als Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions (dieser Sektor ist übrigens mittlerweile der größte Unternehmensbereich innerhalb der Bosch-Gruppe): »Die Elektromobilität kommt – das ist gut so. Bosch investiert allein in diesem Jahr 500 Millionen Euro in diesem Bereich. Gleichzeitig entwickeln wir auch den Verbrennungsmotor ständig weiter, weil er noch immer gebraucht wird«.
Alle Antriebsarten relevant
Nach Ansicht der Befragten bleiben alle Antriebsarten – »Elektroautos mit Batterie oder Brennstoffzelle, aber auch Benziner und Diesel« – relevant (siehe unten Tabelle 1).
Wenn sie sich morgen für ein neues Auto entscheiden müssten, fällt die Wahl bei der Hälfte der mehr als 2.500 Befragten in oben genannten Ländern beim Erstwagen und von rund einem Drittel beim Zweitwagen zwar noch auf einen reinen Verbrenner.
Auf die Frage nach dem meistgenutzten Antrieb im Jahr 2030 sehen hingegen rund 68 Prozent der Befragten in Europa den Elektroantrieb (vor Hybriden und Verbrennern) vorne.
Advantage Brennstoffzelle?
Potenzial wird dem elektrischen Fahren mit der Brennstoffzelle beigemessen. Auch wenn dieses Thema im letzten Jahrzehnt von den europäischen (und vor allem deutschen) Autoproduzenten vernachlässigt wurde (Mercedes & Co, waren in diesem Sektor einmal führend, haben ihn dann aber im Zuge toller Benzin- und Diesel-Autoverkäufe nicht mehr so verfolgt wie zum Beispiel die Japaner und Koreaner, die bereits jetzt schon mit ersten Brennstoffzellen-Modellen im Markt sind): etwa jeder Dritte sieht darin die Technik für die Mobilität der Zukunft.
Kaufprämien auch für Verbrennungsmotoren?
Ob die Beantwortung der Frage nach erwünschten Kaufprämien tatsächlich in der Zuversicht der Befragten liegt, Verbrennungsmotoren eines Tages klimaneutral anbieten zu können oder einfach nur in der Hoffnung, den Kauf eines Neuwagens vom Staat versüßen zu lassen, sei dahingestellt.
Laut Bosch antworteten jedenfalls 70 Prozent der befragten Europäer auf die Frage, ob sie neben den vielfach gewährten staatlichen Zuschüssen für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auch Kaufprämien für Fahrzeuge befürworten, die ausschließlich mit Verbrennungsmotor fahren, mit ja.
Die Zustimmung zu einem staatlichen Finanzzuschuss beim Kauf eines Autos mit konventionellem Antrieb ist mit 83 Prozent in Italien am höchsten und mit 60 Prozent in Großbritannien am niedrigsten. In Frankreich sind 77 Prozent dafür, in Deutschland 62 Prozent. Dazu Hartung: »Eine Förderung moderner Verbrenner kann die Erneuerung des Fahrzeugbestands beschleunigen und hilft damit auch der Umwelt und dem Klima.«
Knapp ein Drittel der Europäer würde einen Zuschuss von wenigstens 9.000 Euro in Betracht ziehen. Das entspricht der aktuellen maximalen Förderung von Elektroautos in Deutschland.
Interessant ist zweierlei: Erstens halten laut Umfrage immerhin 72 Prozent der befragten Stadtbewohner in den vier europäischen Ländern den Verbrennungsmotor für förderungswürdig. Zweitens spricht sich auch die Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen laut Umfrage mehrheitlich (80 Prozent) für einen Verbrennerbonus aus.
Klimaneutrale Verbrenner?
Bosch sagt, dass auch Autos mit konventionellem Motor klimaneutral gefahren werden können. Bleibt natürlich die Frage, warum sie das nicht schön längst getan und diverse Autobauer und -zulieferer anstelle dessen in der Vergangenheit mit »Schummel-Dieseln« fette Profite eingefahren haben…
Aber zurück zu Bosch: der Schlüssel sei ein synthetischer Sprit. Die sogenannten eFuels werden aus erneuerbarem Wasserstoff und mit CO2 aus der Umgebungsluft hergestellt.
Im Schnitt stimmen 57 Prozent der Teilnehmer an der Bosch- Umfrage der Aussage zu, dass die Politik eFuels steuerlich fördern sollte (siehe unten Tabelle 2). »Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, kommen wir um eFuels nicht herum«, sagt Hartung, »nur mit synthetischen Kraftstoffen können die weltweit mehr als eine Milliarde Fahrzeuge, die bereits auf den Straßen sind, zum Klimaschutz beitragen.«
Nicht ohne Auto
Am Stellenwert des Autos und seiner Bedeutung für die Mobilität wird sich laut Bosch-Befragung allerdings in Europa so schnell nichts ändern. Rund 60 Prozent der Befragten in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien können sich nicht vorstellen, auf ein Auto zu verzichten. Von den restlichen etwa 40 Prozent ist auch eine deutliche Mehrheit allenfalls zu einem teilweisen Verzicht bereit.
Im ländlichen Raum Europas liegt die Zustimmungsquote für ein Auto bei 77 Prozent. Ähnliches gilt übrigens auch für die Generation der 18- bis 29-Jährigen, die ebenfalls zu rund der Hälfte ein klares Votum pro Auto abgeben.
Während von allen Befragten in Deutschland (61 Prozent) und Großbritannien (47 Prozent) als wichtigster Grund für ein Auto die hohe Flexibilität angegeben wird, brauchen es Franzosen
(41 Prozent) vor allem für die Arbeit. Dagegen ziehen die befragten Italiener (55 Prozent) das Auto anderen, für sie umständlicheren Mobilitätsformen vor.
Dazu Hartung: »Das Auto bleibt auf absehbare Zeit das Verkehrsmittel Nummer eins – mit den besten Voraussetzungen, noch klimafreundlicher zu werden.« Bosch-Ziel sei es, daß Menschen sich Mobilität leisten und im Einklang mit der Umwelt mobil bleiben können.
Bosch setzt auf E-Mobilität und Verbrennertechnik
Letztendlich macht Bosch Group klar, dass sie Mobilität so ressourcenschonend wie möglich gestalten wollen und »die Vision eines CO2-neutralen und nahezu emissionsfreien Verkehrs auf mehreren Wegen« verfolgt. Anders ausgedrückt: man gehe die Zukunft des Antriebs technologieoffen an.
Bosch-Fazit: auf der einen Seite will der Multi Marktführer in der E-Mobilität mit Batterie- und Brennstoffzellen-betriebenen Fahrzeugen werden. Sofern Ladestrom und Wasserstoff aus regenerativen Quellen stammen, sind E-Fahrzeuge klimaneutral unterwegs.
Auf der anderen Seite entwickelt Bosch gezielt Verbrennungsmotoren weiter, um Klima und Umwelt bestmöglich zu schützen. Auch Benziner und Diesel können mit erneuerbaren synthetischen Kraftstoffen klimaneutral gefahren werden.
Weltweit erwartet Bosch für 2030, dass bereits rund ein Drittel aller neuzugelassenen Fahrzeuge rein elektrisch fahren werden. Zwei Drittel aller Neufahrzeuge werden noch von einem Verbrenner angetrieben, davon viele als Hybrid.
Mehr Informationen unter www.bosch.com und iot.bosch.com.

Text: Jo Beckendorff/Bosch Group, Fotos/Abb.: Bosch Group

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