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Bringt Teileversorgung Merida-Monatsumsätze so ins Schwanken?
Merida Logo.

Taiwans zweitgrößter Fahrradproduzent Merida Inc. Co. Ltd. hat im dritten Verkaufsquartal 2021 Höhen und Tiefen erlebt. Mit Blick auf die drei ersten Verkaufsquartale des Jahres liegt der Anbieter im Vergleich zu den ersten neun Monaten allerdings immer noch mit einem zweistelligen Umsatzplus im Rennen. Ob das so bleibt? Die Nachfrage ist da – aber…

Laut vorliegenden Geschäftszahlen erzielte Merida in den ersten drei Verkaufsquartalen (01-09/2021) einem kumulierten Gesamtumsatz in Höhe von 22,76 Milliarden TWD (719,94 Millionen Euro). Verglichen mit 01-09/2020 ist das ein gutes Plus von 11,86 Prozent.
Im Vergleich zum ersten Verkaufsquartal (01-03/2021) ist dieses Umsatzwachstum allerdings recht mau: damals wurde ein Plus von 52,56 Prozent erzielt. Und in den ersten zwei Verkaufsquartalen (01-06/2021) war dieses Umsatzplus mit 18,92 Prozent auch noch höher ausgefallen als letztendlich am Ende der ersten drei Verkaufsquartal.
Stolperstein fehlende Teile
Woran liegt’s? Ein Blick auf die monatlichen Umsätze im dritten Verkaufsquartal zeigt: zwar konnte der Merida-Umsatz im Juli (verglichen mit 7/2020) um zweistellige 21,01 Prozent hochkurbeln. Im August war es dann aber plötzlich im Vergleich nur noch ein einstelliges Plus von 8,72 Prozent. Und im September – jetzt kommt’s – rutschte der Umsatz plötzlich im Vergleich zu 9/2020 mit Minus 24,04 Prozent in den Keller.
Ein Umsatz-Minus hatte Merida bereits in den Monaten Mai (minus 8,88 Prozent) und Juni (minus 14,24 Prozent) schlucken müssen. Eine Erklärung dafür ist seitens Merida nicht zu erfahren – kann aber eigentlich nur mit einem Mangel an Fahrradkomponenten erklärt werden, der nicht nur, aber eben auch Merida zu schaffen macht.
Tatsache ist, dass wenn auch nur ein Teil fehlt, die komplette Produktion ins Schleudern kommt. So blockiert Ware, die wegen fehlender Teile (oder auch nur eines einzigen fehlenden Teils!) nicht ausgeliefert werden kann, auch oft die Vor-Ort-Lager der Produzenten, die dort eigentlich Teile lagern sollten.
Die aktuelle Situation führt also dazu, dass zumindest in diesem Jahr (und wohl auch noch im kommenden) in einigen Monaten fast fertig gestellte Ware »auf Halde« liegt (und den Umsatz ins Minus ziehen) – die dann aber, wenn besagte fehlende Teile endlich geliefert werden und das Komplettbike kurz darauf Richtung Übersee verfrachtet werden kann, zu einem Umsatzplus führt.
Anmerkung des RadMarkts: die Frachtproblematik inklusive exorbitanter Preiserhöhungen ist dann eine weitere Hürde, die von den westlichen Anbietern, die auf die Ware aus Fernost warten, genommen werden muss…
Ausblick: Ende offen
Bleibt die Frage, was auf das in diesem Jahr im Vergleich höchste Umsatz-Minus im September in Höhe von 24,04 Prozent im vierten Verkaufsquartal folgen wird. Eines können wir jetzt schon sagen: im ersten Monat des laufende vierten Verkaufsquartals (Oktober) erzielte Merida laut Eigenangaben ein leichtes einstelliges Umsatzplus von 2,61 Prozent auf nunmehr 2,22 Milliarden TWD (70,22 Millionen Euro).
Wenn den noch fehlenden Monaten November und Dezember wiederum ein Umsatzminus bzw. nur ein einstelliges Umsatzplus eingefahren wird, steht auch bis dato zweistellige Gesamtumsatz-Plus des Jahres 2021 auf der Kippe.
Anders ausgedrückt: die letzten beiden Monate werden darüber entscheiden, ob das kumulierte Merida-Geschäftsjahr 2021 mit einem zwei- oder einstelligen Umsatzplus endet.
Letztendlich noch ein Blick auf den kumulierten Gesamtumsatz der Monate Januar bis Oktober (01-10/2021): da weist Merida noch ein Umsatzplus on 11,86 Prozent auf insgesamt 25,04 Milliarden TWD (792,35 Millionen Euro) aus.

Text: Jo Beckendorff

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