Dokumentarfilm zeigt Entwicklung des Hövding 3
Der Hövding in schützender Aktion.

Welche Entwicklungsarbeit hinter der neuen Generation des Hövding-Fahrrad-Airbags steckt, zeigt die schwedische Firma in einem Dokumentarfilm, der auf Youtube zu sehen ist. Titel: »The Art of Protecting the brain«.

2011 brachten die Schweden erstmals ihr revolutionäres Produkt auf den Markt: ein Airbag-Kragen, der beim Radfahren um den Hals getragen wird und sich im Falle eines Umfalls oder Sturzes innerhalb einer Zehntelsekunde um den Kopf herum aufbläst, um diesen zu schützen. Die neueste Version, Hövding 3, kam im vergangenen Herbst auf den Markt. In ihr stecken die gesammelten Erfahrungen und das Anwender-Feedback früherer Modelle sowie vier Jahre Entwicklungsarbeit, erklärt Heino Wendelrup, Chief-Technology-Officer, bei Hövding, anlässlich des Filmlaunchs. »In dieser Zeit haben wir uns intensiv mit tausenden von Fahrradunfällen sowohl mit Stuntfahrern als auch mit normalen Radfahrern beschäftigt, um die spezifischen Bewegungsmuster zu identifizieren. Noch nie sind dabei so große Ressourcen auf die Datenerfassung von Unfällen verwendet worden, wie für den Hövding 3. Diese bildet die Grundlage für den Algorithmus und macht den Airbag-Kragen bis zu achtmal sicherer als einen herkömmlichen Fahrradhelm.«
Mit Hilfe der gesammelten Datensätze hat Hövding einen selbstlernenden Algorithmus programmiert. Zudem haben wir den Airbag-Kragen mit einem Beschleunigungsmesser und sogenannten Gyroskop-Sensoren ausgestattet. Viele Smartphones haben beispielsweise auch einen Gyroskop-Sensor verbaut. Durch ihn lassen sich die Ausrichtung der Himmelsrichtungen genau bestimmen. Beim Hövding tragen die Sensoren zur Messung von Beschleunigung und Rotation im Nackenbereich des Radfahrers bei. Wendelrup: »Der Hövding registriert im aktivierten Zustand die Bewegungen des Radfahrers – und das gleich 200 Mal pro Sekunde. Im Falle eines Unfalls erkennt er die abnormale Bewegung und der Airbag wird ausgelöst.«
Für die neue Generation wurde außerdem die Verarbeitung weiterentwickelt: »Bisher bestand der Hövding aus einer Außen- und Innentasche, was eine aufwendige Näharbeit erforderte. Nun wird der Hövding 3 in einem Stück zu seiner endgültigen Form gewoben und bleibt daher weitgehend nahtfrei«, sagt Wendelrup. Für mehr Tragekomfort hat der »Neue« ein Boa-System zur Größenverstellung. Außerdem lässt er sich über Bluetooth mit dem Smartphone verbinden und mit der ICE (In Case of Emergency)-Funktion können Radfahrer ihre selbstgewählten Notfallkontakte registrieren, denen dann im Falle eines Sturzes eine automatische SMS mitsamt der Koordinaten des Unfallortes gesendet wird. Mit Hilfe der neuen App können sich Radfahrer aber auch beispielsweise den Batterie-Status oder die bereits zurückgelegte Distanz anzeigen lassen. Wendelrup: »Wir haben also alles darangesetzt, unser Sicherheitsprodukt noch besser zu machen und dadurch noch mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen.«
Hövding ist in Malmö ansässig und beschäftigt mittlerweile 40 Mitarbeiter. Die Airbags sind in 16 Märkten in Europa und in Japan verfügbar.

Verena Ziese/Foto: Hövding

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