• Home
  • Nachrichten
  • Donkey Republic 01-06/22: Umsatz- trifft auf Kosten-Explosion

Donkey Republic 01-06/22: Umsatz- trifft auf Kosten-Explosion
Donkey Republic 01-06/22: Umsatz- trifft auf Investitions-Explosion

Der 2014 in Dänemark gegründete und seit Mai 2021 am Nasdaq First North Growth Market Denmark gehandelte Fahrrad-Mietflotten Anbieter Donkeyrepublic Holding A/S hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 sein bisher beste Halbjahr »in Bezug auf Umsatz, Fahrten und Fahrer« abgeschlossen. Trotz eines im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 Umsatzwachstums von 88,0 Prozent auf nunmehr 3,15 Millionen Euro sank der Rohertrag aufgrund hoher Investitionen bzw. Ausgaben auf 210.754 Euro (minus 49,1 Prozent). Während weiterhin Verluste in Höhe von 2,88 Millionen Euro geschrieben wurden, haben die Dänen ihren Plan, im Jahr 2023 rentabel zu werden, zugunsten eines aggressiveren Wachstums bis 2023 angepasst. Warum erfahren Sie hier.

In der ersten Jahreshälfte 2022 hat Donkey Republic eigenen Angaben zufolge weiter in seine Organisation investiert. So habe man sichergestellt, »dass wir in unseren Schlüsselbereichen wie Produktentwicklung, Vertrieb und Lieferkette personell gut ausgestattet sind.«
Trotz allem hält das Unternehmen an seinem bisherigen Ziel fest, bis Ende 2022 einen Umsatz von 9 bis 10 Millionen Euro zu erzielen. Was die diesjährige Rentabilität betrifft, erwartet man »ein verbessertes Ergebnis gegenüber unserer früheren Prognose, nämlich ein EBIT von Minus 4,5 bis Minus 4,0 Millionen Euro«.
Für 2023 und 2024 prognostiziert der mittlerweile in 13 europäischen Ländern agierende Bikesharing-Anbieter einen Umsatz in Höhe von 13 bis 15 Millionen Euro bzw. 17 bis 22 Millionen Euro sowie einer jeweils (allerdings nicht näher genannten) positiven EBIT-Marge.
»Donkey ist nach wie vor führend bei Bike-Sharing-Diensten in Europa mit rekordverdächtigen Vermietungen im Jahr 2022 und einem Großteil der Investitionen aus dem Börsengang im Mai 2021 vor uns – was unser erwartetes Wachstum und unsere Rentabilität im Jahr 2023 ermöglicht«, versichert Donkey Republic-CEO Erdem Ovacik.
Seit dem letztjährigen Börsengang im Mai habe man große Fortschritte gemacht. Insgesamt habe man Darlehen in Höhe von 11,5 Millionen Euro im Rücken. Mitte August sicherte man sich alleine 5 Millionen Euro Fremdkapital für die Fahrzeugfinanzierung bei der Nordic Green Bank (Nefco).
Fahrzeug-Flottenausbau
Diese weitere Finanzspritze ist auch nötig. Schließlich hat der »Mobility as-a-Service« (MaaS)-Anbieter im letzten Jahr 10.500 Fahrräder und E-Bike bestellt. Die sollen voraussichtlich im Laufe des zweiten Halbjahres 2022 ausgeliefert werden. Überhaupt sei die Beschaffung von Fahrrädern und E-Bikes »ein wesentlicher Bestandteil unseres Wachstumsplans mit dem Börsengang«.
Seit Umsetzung dieses Plans haben man allerdings einige Herausforderungen meistern müssen – »insbesondere Covid-19 in China, das sich zu einem Lockdown entwickelte, allgemeine logistische Engpässe weltweit, starke Verzögerungen bei der Bereitstellung von Elektronik und spezifischen Fahrradkomponenten und schließlich eine erhebliche Verschlechterung des Euro gegenüber dem USD«.
Der Großteil der neuen Fahrräder und E-Bikes wurden von Donkey Republic entworfen und von Montagepartnern hergestellt – für die der Anbieter dann auch einige der Schlüsselkomponenten lieferte: »Wir haben Mitarbeiter in Asien, die uns bei der Beschaffung, der Logistik und der Qualitätssicherung unterstützen. Somit ist unser Unternehmen mit den lokalen Gegebenheiten bei den Beschaffungsschritten gut vertraut. Wir glauben, dass die meisten Herausforderungen nun hinter uns liegen.« Somit konnte man jetzt schon mit der Auslieferung erster Fahrräder und E-Bikes durchstarten.
Stolpersteine Lieferverzögerungen und Kostenüberschreitungen
Alle Probleme also gelöst? Nicht ganz: »Die Auswirkungen der Herausforderungen waren erhebliche Kostenüberschreitungen sowie Verzögerungen von drei bis vier Monaten – was im Gegenzug bedeutete, dass wir auf Einnahmen in der Hochsaison, die wir mit den neuen Bikes generiert hätten, verzichten mussten. Trotz älterer Flotte und begrenzter Abdeckung wurden die negativen Auswirkungen solcher Verzögerungen zum Teil durch unsere starke operative Leistung im Flotten-Geschäft und unseren Fokus auf eine offene und zuverlässige Kommunikation mit unseren städtischen Kunden gemildert.«

Text: Jo Beckendorff, Fotos: Donkey Republic

Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern