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Dorel: schlappen 2018er-Zahlen folgt Restrukturierungsprogramm
Cover Dorel Sports Katalog

Der an der U.S.-Börse gelistete kanadische Mischkonzern Dorel Industries Inc. – und anderem Mutter von Dorel Sports mit seiner den Fahrrad-Fachnadel anfahrenden Cycling Sports Group (CSG – Marken Charge, Cannondale, Fabric, GT, Guru etc.) sowie die den branchenfremden Massenmarkt anfahrenden Pacific Cycle Group (Marken Ironhorse, Kid Trax, Mongoose, Schwinn etc.) – hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem Gesamtumsatz von 2,62 Milliarden US$ (2,32 Milliarden Euro) abgeschlossen. Vergleichen mit dem Vorjahr ist das ein Plus von 1,6 Prozent. Dazu gesellt sich allerdings ein Nettoverlust von 444,3 Millionen US$ (393,10 Millionen Euro, Vorjahr: 27,4 Millionen US$ = 24,24 Millionen Euro Gewinn). Hintergrund: weiterhin hat Dorel an der letztjährigen Insolvenz eines Großkunden – dem US-Spielzeug-Filialisten Toys`R`Us zu knabbern.

Somit heben die Kanadier auch hervor, dass der »um die Auswirkungen der Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Toys`R`Us im ersten Quartal 2018 in Höhe von 9,4 Millionen US$ (8,32 Millionen Euro) nach Steuern« bereinigte Jahresüberschuss bei 48,9 Millionen (43,26 Millionen Euro, Vorjahr: 69,8 Millionen US$ = 61,75 Millionen Euro) gelegen hat.
Zum Dorel-Gesamtgeschäft 2018 (das aus den drei Divisionen Dorel Home, Dorel Juvenile und Dorel Sports besteht) erklärt Dorel-Präsident und -CEO Martin Schwartz: »Dorel Home hat sich erneut gut entwickelt und profitiert weiterhin von unseren marktführenden Innovationen im E-Commerce. Gleichzeitig waren wir vom Ergebnis des vierten Quartals bei Dorel Juvenile und Dorel Sports enttäuscht. Beide Segmente waren in der Weihnachtszeit von einer unter den Erwartungen liegenden branchenweiten Verbrauchernachfrage und den anhaltenden Veränderungen in der Konsumgüter-Industrie betroffen. Wir sind dabei, uns aktiv mit diesen Realitäten auseinanderzusetzen.«
Folge: Man sei dabei, »ein Restrukturierungsprogramm zu initiieren, um unsere globale Präsenz zu bewerten und unser Unternehmen an diese neuen Gegebenheiten anzupassen. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Programm uns helfen wird, effizienter zu sein, die Leistung zu verbessern und den langfristigen Wert für unsere Aktionäre zu maximieren.«
In den oben genannten Gesamtzahlen 2018 enthalten: Ein Jahresumsatz von Dorel Sports in Höhe von 883 Millionen US$ (781,10 Millionen Euro). Verglichen mit 2017 ist das ein Plus von 2 Prozent – bzw. 3,4 Prozent unter Berücksichtigung von Wechselkurs-Schwankungen gegenüber dem Vorjahr sowie den Veräußerungen der Fahrrad-Bekleidungsmarken Sugoi und Sombrio. Das alles führte zu einem operativen Verlust von 229,1 Millionen US$ (202,66 Millionen Euro – 2017: 21,8 Millionen US$ = 19,28 Millionen Euro Gewinn). Bereinigt um die Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Toys`R`Us USA in Höhe von 6,6 Millionen US$ (5,84 Millionen Euro) im ersten Quartal 2018 und 3,1 Millionen US$ (2,72 Millionen Euro) im vierten Quartal 2017 verbesserte sich der bereinigte Betriebsgewinn gegenüber dem Vorjahr von 25 Millionen US$ (22,12 Millionen Euro) auf 26,5 Millionen US$ (23,44 Millionen Euro)«, heißt es im Dorel-Geschäftsbericht 2018.
Wie soll es nun weiter gehen? Mit Blick auf das geplante Restrukturierungsprogramm, mit dem die Kanadier im Zuge der drastischen Veränderungen im Sektor Konsumgüter-Industrie den Wandel einleiten wollen, erklärt Schwartz: »Für 2019 erwarten wir ein verbessertes bereinigtes operatives Ergebnis in allen Geschäftsbereichen mit erweiterten Produktlinien, E-Commerce-Innovationen und Effizienzsteigerungen. Darüber hinaus wird erwartet, dass die Umsetzung des globalen Restrukturierungsprogramms zu Kosteneinsparungen führt. Wir sind gespannt auf das kommende Jahr.«
Bei Dorel Sports geht man davon aus, im laufenden Geschäftsjahr 2019 eine Gewinnsteigerung zu erzielen – wobei der Segmentumsatz im mittleren einstelligen Bereich wachsen wird, was auf Preiserhöhungen im Zusammenhang mit den an die Pacific Cycle Group-Kunden weiter gereichten Preiserhöhungen sowie auf Volumen- und Marktanteils-Gewinne der unter dem CSG-Dach rollenden Premiummarken sowie Caloi zurückzuführen sei.
Anders ausgedrückt: Dorel Sports erwartet sowohl bei CSG als auch seinem brasilianischen Produzenten Caloi ein verbessertes bereinigtes Betriebsergebnis: »Das Wachstum bei CSG wird von den jüngsten Restrukturierungsmaßnahmen und neuen Produktinnovationen, insbesondere in der expandierenden Kategorie E-Bike, getragen. Bei Caloi erwarten wir eine Umsatzsteigerung durch die Expansion in das OPP-Segment (Anmerkung des RadMarkt: »Opening Price Point« = Eröffnungs-Preispunkte) und die OEM-Produktion für Händler und Mietrad-Anbieter.«
Die Verbesserung des Umsatzes und des bereinigten operativen Ergebnisses bei Pacific Cycle Group wird hingegen »hauptsächlich in der zweiten Jahreshälfte erwartet – basierend auf den schnell wachsenden Vertriebskanal E-Commerce, neuen Kunden-Vertriebspunkten und einer erweiterten Produktpalette. Dazu gehört eine erweiterte Palette von E-(Spielwaren-)Fahrzeugen sowie »der Einstieg in angrenzende Kategorien, wie z.B. E-Tretroller«.

Text: Jo Beckendorff, Abb: Cover Dorel Sports Katalog

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